Bundesliga

Günes wechselt zu Kasimpasa

Freiburg: Targamadze zum FC Aarau - Dufner schreibt Zillner endgültig ab

Günes wechselt zu Kasimpasa

Ali Günes

Erneuter Tapetenwechsel nach Istanbul: Ali Günes verlässt den SC ein zweites Mal Richtung Bosporus. imago

Günes wird ablösefrei in die türkische Liga wechseln und bei Aufsteiger Kasimpasa Istanbul einen Zweijahresvertrag unterschreiben. In der höchsten türkischen Spielklasse ist Günes kein Unbekannter, spielte er dort doch bereits für Fenerbahce (2000-2004) und Besiktas Istanbul (2004-2007). Vor seinem jüngsten Engagement beim SC von 2007 bis 2009 war der Offensivspieler auch von 1996 bis 2000 bei den Breisgauern unter Vertrag.

Ohne Günes ist der Reisetross des SC am Sonntagmittag nach dreistündiger Busfahrt wohlbehalten in Schruns (Österreich) eingetroffen. Zur ersten, nachmittäglichen Einheit um 16 Uhr begrüßte Trainer Robin Dutt 23 Spieler seines Kaders. Auch Alain Junior Ollé Ollé (22) war darunter, weil sich noch kein geeigneter Verein gefunden hat, der für ein Ausleihgeschäft infrage kommt. Bei David Targamadze (19) hingegen klappte eine Ausleihe. Der Georgier spielt künftig für den Schweizer Erstligisten FC Aarau.

Während mit dem in der Vorwoche verpflichteten Felix Bastians (21, Young Boys Bern) der sechste Neuzugang erstmals mit den Kollegen übte und sich somit das Interesse an Sergej Karimow (22, Wolfsburg) erübrigt hat, genießt die Suche nach einem neuen Innenverteidiger allerhöchste Priorität. Allerdings ist Sportdirektor Dirk Dufner noch nicht fündig geworden. In Schruns vorspielen darf der Brasilianer Digao, der Bruder von Kaka. Der 1,94-Meter Abwehrhüne (93 kg) steht beim AC Mailand unter Vertrag, kam für die Italiener aber nur 44 Minuten zum Einsatz. Seit August 2008 ist der 23-Jährige an Standard Lüttich ausgeliehen. Seine Einsatzzeit dort: drei Minuten. Ob er nach dem unvorhergesehenen Ausfall von Ömer Toprak der geeignete Innenverteidiger ist, scheint mehr als fraglich.

Zillner kommt wohl nicht

Unterdessen hat Dufner "eine Verpflichtung von Robert Zillner abgeschrieben". Mit dem 23-jährigen Mittelfeldspieler von Unterhaching (Vertrag bis 2011) war sich der Sportclub über einen Dreijahreskontrakt einig. Die Verhandlungen mit dem bayerischen Drittligisten kamen jedoch zum Stillstand. "Wir haben ein sehr, sehr gutes Angebot abgegeben, aber außer einem klaren Nein kam nie mehr etwas", moniert Dufner. Über die Höhe der Offerte schweigt er sich aus, nach kicker-Informationen soll sie sich auf rund 400 000 Euro belaufen. Die Vorstellungen von Unterhaching, so ist aus Insiderkreisen zu hören, seien horrend und unmoralisch.

Dagegen verwehrt sich Norbert Hartmann, der Manager, energisch. "Wir möchten in der nächsten Saison eine gute Rolle spielen und Zillner ist für uns eine tragende Säule. Es gibt immer Schmerzgrenzen. Aber die Summe, die Freiburg aufgezeigt hat, war in keinster Weise annehmbar. Sie ist nicht im kleinsten Ansatz realistisch gewesen, um eine Einigung zu erreichen. Dufner denkt wohl, er könnte Zillner wie einen Amateurspieler behandeln. Gar nichts war das."

Dass die beiden Parteien vor dem diesjährigen Transferschluss am 31. August noch zusammenkommen könnten, scheint ausgeschlossen. "Wir sind zehn Tage vor Saisonbeginn", erklärt Hartmann. "Wenn wir früher und zu ganz anderen Konditionen verhandelt hätten, wäre vielleicht noch ein Ersatz zu bekommen. Aber nun ist der Markt leer." Hartmann empfiehlt Dufner, "sich das ganze in Zukunft etwas genauer zu überlegen. Und dann kann er nächstes Jahr gerne noch einmal kommen."

Uwe Röser