Bundesliga

Freis hilft der Podolski-Hype

Köln: Zugang vom KSC steht nicht im Fokus

Freis hilft der Podolski-Hype

Sebastian Freis (re.) im Duell mit Martin Hudac (Koblenz)

Fühlt sich am Flügel am wohlsten: Sebastian Freis (re.), hier im Duell mit Martin Hudac (Koblenz). imago

Und auch wenn Soldo ankündigt, Freis noch als Mittelstürmer zu testen, so wird dessen Hauptbetätigungsfeld ein anderes sein. "Er hat gesagt, dass er mich auf den beiden Außenbahnen sieht", erklärt der 24-Jährige, der bislang vorwiegend links vorne im 4-4-2 eingesetzt wurde. Eine Rolle, die ihm passt: "Ich sehe mich nicht ganz in der Spitze, sondern hängend. Egal, ob zentral oder außen, um mit Anlauf auf die Abwehr zu spielen."

Auch Michael Meier ist voll des Lobes: "Wir sind voll bestätigt worden mit dem Transfer, auch wenn Sebastian nicht der absolute Knipser ist. Die Chancen, die er hat, arbeitet er sich aber selbst heraus", so der Manager. Wenn Freis diese, wie einen Kopfball aus kurzer Distanz beim 1:3 in Koblenz, nicht nutzt, schlägt das für ihn zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so stark zu Buche.

Denn während jede auch noch so unbedeutende Aktion von Zehn-Millionen-Einkauf Lukas Podolski (24) registriert wird, bleibt Freis nahezu unbeachtet. "Es fokussiert sich alles auf ihn. In der Art habe ich mir das nicht vorstellen können", gesteht der Rechtsfüßer, den der Podolski-Hype nicht stört - im Gegenteil: "Ich glaube durchaus, dass das ein Vorteil für mich ist. Ich stehe nicht so unter Erfolgsdruck. Das kommt mir entgegen. Diesen kleinen Vorteil versuche ich zu nutzen und ganz befreit aufzuspielen."

Um seine Ziele zu erreichen: Stammspieler, logisch, will Freis beim FC werden. Und auch neun Saisontreffer erzielen wie zuletzt für den KSC? "Wenn ich spielen sollte, ist die Wahrscheinlichkeit hoch: Seit ich Profi bin (seit 2004 Anm. d. Red.), habe ich immer sieben oder acht Tore gemacht."

Auf Treffer darf man Freis nicht reduzieren. "Ich sehe mich nicht nur als Vollstrecker, sondern als Vorbereiter", betont der laufstarke und schnelle Angreifer, der selbstkritisch Defizite einräumt: "Ich muss noch mehr Ruhe ausstrahlen, wenn ich den Ball habe, einen klareren Abschluss haben, wo ich machmal noch überhastet agiere, den Ball noch besser behaupten."

Stark ist der mannschaftsdienliche Freis, wenn er seinen Speed ausspielen kann. "Gerade als Außen ist man auf Zuspiele angewiesen, die aus dem Mittelfeld kommen", betont er die Notwendigkeit eines Ideengebers. Sein Trainer sieht dies ähnlich: "Wir brauchen einen Passgeber", weiß Soldo. Allein, auf den Kandidaten fürs Kreativzentrum haben sich die Macher noch nicht festgelegt.

Stephan von Nocks