Bundesliga

Bayerns Umbruch: Viel Kohle, viel Wut - und viele Fragen

Einwurf von Bernd Salamon

Bayerns Umbruch: Viel Kohle, viel Wut - und viele Fragen

Vor einem Jahr holten die Bayern mit Jürgen Klinsmann einen neuen Trainer, der diese starke Mannschaft weiterbringen sollte. Das misslang, es passte nicht, er scheiterte.

In diesem Jahr musste deshalb wieder ein neuer Trainer her, Louis van Gaal. Die Mannschaft ist immer noch stark, doch plötzlich verändert der Klub auch sie und das in großem Stil: Sieben neue Spieler kommen, vier sind weg - und dabei wird's nicht bleiben.

Ein Star wie Lucio zittert um seinen Platz. Auch van Bommel und Toni sind plötzlich nicht mehr gut genug für die Wunschelf. Für zwei weitere Jahre mit dem bärenstarken Zé Roberto war kein Geld da, obwohl allein an Ablösesummen für die Neuzugänge mehr als 50 Millionen Euro ausgegeben wurden. Die großen Talente werden weiter weggeschickt: Hummels, Jansen, Kroos, Podolski. Ottl wird von Uli Hoeneß im Januar als perfekter Spieler geadelt, Breno als künftig bester Innenverteidiger der Welt. Jetzt können sie gehen. Borowski wird nach nur einem (nicht mal schlechten) Jahr abgeschoben. Rensing wird erst als Deutschlands nächste Nummer 1 gefeiert, dann fallengelassen, nun soll er bleiben, falls Neuer nicht kommt, und wenn Neuer doch kommt, ist er wieder zu schlecht. Baumjohann wurde früh verpflichtet - wo kann er spielen? Wo Olic? Ist Gomez 35 Millionen wert? Sind Braafheid und Pranjic viel besser als die, die schon da waren?

Bayern 2009 - das ist ein überraschend großer, aus der Wut über Platz 2 und Barcelona entstandener Umbruch, der in dieser Form gar nicht nötig war. Natürlich kann das neue Team Erfolg haben, aber nun wurde ein Konzept erst mal über den Haufen geworfen. Van Gaal fängt wieder bei null an. Er muss Titel holen. Sonst war alles sinnlos.

Bernd Salamon, der Bayern-Experte des kicker, analysiert die Transferpolitik des Rekordmeisters.