Bundesliga

Soldo: "Ich bin ein Arbeiter"

Köln: Henke wird Co-Trainer

Soldo: "Ich bin ein Arbeiter"

Zvonimir Soldo (l.) mit Co-Trainer Michael Henke und FC-Manager Michael Meier

Zvonimir Soldo (l.) bei der offiziellen Vorstellung mit Co-Trainer Michael Henke und FC-Manager Michael Meier. imago

"Ich war sehr überrascht vom Anruf des FC. Ich habe hier meine Trainerausbildung gemacht, hatte viel Spaß und habe gesehen, welchen Wert der FC für die Leute hat", sagte der neue Trainer bei der offiziellen Vorstellung am Freitagmittag im RheinEnergieStadion. Der FC habe "viele Persönlichkeiten" wie Geromel, Petit, Novakovic, Mondragon und Rückkehrer Lukas Podolski, mit dem er bereits gesprochen habe. Sich selbst bezeichnete er als "ruhigen Typ" und als "Arbeiter".

Als Ziele nannte Soldo, in der kommenden Saison mehr Punkte zu erzielen als in der abgelaufenen. Zudem soll der FC zu Hause wieder "eine Macht" werden. Zu große Erwartungen dämpfte er ab: "Wir sind uns alle einig, dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg ein schwieriges Jahr sein wird."

Soldo, der auch bei Zweitligist Bielefeld im Gespräch war, war bereits am Donnerstag als klarer Favorit gehandelt worden. Präsident Wolfgang Overath zog die Lösung mit dem ehemaligen Top-Spieler derjenigen mit dem eloquenten, aber nicht mit Soldos fußballerischer Vita versehenen Slomka vor. Am Mittwochabend sickerte durch, dass die Entscheidung bereits zugunsten des Kroaten gefallen sein soll. Mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi des VfB Stuttgart wurde dann am Donnerstag weitgehend Einigung erzielt. Nun hat Soldo unterschrieben.

Von 1996 bis 2006 spielte Zvonimir Soldo für den VfB Stuttgart, absolvierte 301 Bundesligaspiele und gewann 1997 mit dem VfB den DFB-Pokal. Bei den Schwaben entwickelte sich Soldo zum Führungsspieler und zur Respektsperson. Der 61-malige kroatische Nationalspieler absolvierte nach seiner aktiven Karriere die Fußballlehrer-Ausbildung in Köln. 2007 sammelte er erste Erfahrungen bei der U19 seines Heimatvereins NK Dinamo Zagreb, Anfang 2008 führte er die erste Mannschaft dann zum Double aus Meisterschaft und Pokal.

Henke hilft Soldo

Auch sein Co-Trainer ist wahrlich kein Unbekannter. Michael Henke stand von 1989 bis 1998 als Assistent von Ottmar Hitzfeld bei Borussia Dortmund an der Seitenlinie, von 1998 bis 2004 und in der Saison 2007/2008 bildete er gemeinsam mit Hitzfeld das Trainergespann beim FC Bayern München. Zuletzt war Henke für die Bayern als Scout tätig.

Die "große Lösung" misslingt

Zu Wochenbeginn hatte Kölns Manager Michael Meier noch an der ganz großen Lösung gestrickt. Am Montag traf sich der 59-Jährige mit Gerard Houllier (61) zu Verhandlungen. Der Franzose, momentan beim französischen Fußballverband (FFF) als Technischer Direktor im Amt, war vor Jahresfrist beim HSV als Stevens-Nachfolger im Gespräch. Der ehemalige französische Nationaltrainer, der als Vereinscoach zahlreiche Titel mit dem FC Liverpool (2001 FA-Cup, Liga-Pokal, UEFA-Cup), Paris St. Germain (1986 Meister) und Olympique Lyon (2006 und 2007 Meister) sammelte, sagte dem FC aber trotz guter Gespräche ab (kicker online berichtete exklusiv).

Damit hat sich Meier an einem ganz großen Namen die Zähne ausgebissen. Zuvor hatten Dänemarks Nationaltrainer Morten Olsen, der Niederländer Co Adriaanse (zuletzt Red Bull Salzburg) und der Schweizer Christian Gross (zuletzt FC Basel) abgesagt. Ebenfalls kontaktiert wurde nach kicker-Informationen Hannovers Dieter Hecking, der auch nicht verfügbar war. Auch der ehemalige Freiburger Volker Finke (Urawa Red Diamonds, Japan) war nicht zu haben, was nicht am Veto seines Klubs lag. Finke zum kicker: "Ich habe zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen Wochen um meine Freigabe bei Urawa gebeten."