Bundesliga

Roth tritt zurück - Bader verlängert

Nürnberg: Bader verlängert vorzeitig

Roth tritt zurück - Bader verlängert

Michael A. Roth verlässt "seinen" Club.

Präsident Michael A. Roth verlässt "seinen" Club. picture-alliance

Der 73-Jährige will sich mehr ins Privatleben zurückziehen und sich auf die Arbeit in seiner Firma konzentrieren. "Mit dem Aufstieg habe ich das mir selbst vorgegebene Ziel erreicht", sagte Michael A. Roth am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Nürnberg. "Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo der Verein umstrukturiert werden soll." Die ersten Pläne sehen eine Vereinsführung mit hauptamtlichem Vorstand und ehrenamtlichem Aufsichtsrat vor.

Roth hatte den fränkischen Traditionsclub insgesamt 19 Jahre geführt, nun soll er Ehrenvorsitzender beim 1. FC Nürnberg werden, kündigte der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Schramm an.

Neuer Vizepräsident

Zunächst werde Vize-Präsident Franz Schäfer das Amt kommissarisch leiten, teilte Schramm mit. Allerdings muss der FCN nun einen weiteren ehrenamtlichen Vizepräsidenten neben Siegfried Schneider berufen. Dieser soll nach kicker-Informationen aus dem Aufsichtsrat kommen. Als Kandidaten gelten Ex-Profi Mark Oechler, Lothar Schmauß und Peter Schmitt.

Roth hatte den Verein am Montag über seinen Entschluss informiert. "Wir waren von seiner Entscheidung überrascht", gestand Schramm. "Herr Roth hat den Verein nicht nur einmal am Leben erhalten. Da kann man nur sagen: Danke und nochmals danke für das, was Sie geleistet haben."

Bereits zwischen 1979 und 1983 war der Teppichunternehmer Präsident des 1. FCN.

Als er 1994 seine zweite Amtszeit antrat, war der Club fast am Ende. Roth rettete den Verein mit persönlichen Darlehen vor der Pleite und konsolidierte ihn wirtschaftlich.

Bundesweit bekannt wurde Roth vor allem durch seinen hohen Verschleiß an Trainern in seiner Anfangszeit.

Martin Bader verlängert

Martin Bader bleibt bis 2012 Manager beim FCN. Sein bis 2010 laufender Vertrag ist vorzeitig um zwei Jahre verlängert worden, teilte der Verein am Dienstag mit. "Ich freue mich, in den nächsten Jahren weiter für den 1. FC Nürnberg tätig sein zu dürfen", sagte Bader.

Der Diplom-Sportökonom kam am 1. Januar 2004 aus Berlin nach Nürnberg. In der Hauptstadt war er zunächst bei einem Fußball-Vermarkter, ehe er zu Hertha wechselte. Über die Marketingabteilung stieg er zum Assistenten von Dieter Hoeneß und Leiter der Fußball-Abteilung auf.

Mit Wolfgang Wolf als Trainer feierte Bader 2004 seinen ersten Aufstieg in die Bundesliga. Einen ersten, vielbeachteten Coup landete der 41-Jährige, als er Hans Meyer für Wolf holte. Der alte Trainerfuchs führte die Franken vom letzten Platz zum Klassenerhalt und anschließend zum Pokalsieg 2007, dem größten Erfolg des neunmaligen Meisters nach 39 Jahren.

Im Frühjahr 2008 überschlugen sich die Ereignisse, als der Club sich von Meyer trennte und Nachfolger von Heesen den Abstieg nicht verhindern konnte. In die Zweitligasaison ging der FCN mit hohem finanziellem Aufwand, Leistungsträger wie Javier Pinola wurden gehalten. Schon nach zwei Spieltagen trennte sich der haushohe Aufstiegsfavorit jedoch von von Heesen, setzte mit Michael Oenning auf einen weitgehend unbekannten Co-Trainer und übertrug ihm die sportliche Verantwortung. Ein Glücksgriff. Nach einer starken Rückrunde erreichte der Club doch noch das erklärte Saisonziel Aufstieg über den Umweg Relegation.

Im Herbst 2008, als der sportliche Erfolg ausbliebt, wackelte auch Baders Position. Doch der Sportdirektor überstand die stürmische Zeit, in der Präsident Michael A. Roth ihn öffentlich in Frage stellte, und ging sogar gestärkt aus den Turbulenzen hervor. Nach dem Rückzug von Roth ist Bader der starke Mann beim Club.