Bundesliga

Heldt eröffnet den Poker um Ba

Stuttgart: Interesse an Jovanovic?

Heldt eröffnet den Poker um Ba

Demba Ba gegen Serdar Tasci

Den VfB in bester Erinnerung: Beim 3:3 in Stuttgart (re. Tasci) erzielte Demba Ba alle drei Hoffenheimer Tore. imago

Hoffenheim indes hat ebenso unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass der Angreifer keine Freigabe erhält. "Wir werden definitiv keine Leistungsträger abgeben", erklärte Ralf Rangnick. "Ich habe mit Demba telefoniert und er weiß, dass es keinerlei Hintertüren gibt." Mäzen Dietmar Hopp teilt diese Auffassung, Jan Schindelmeiser ebenso. "Wir dürfen nicht Gefahr laufen, erpressbar zu sein", sagt der Manager. "Wenn Demba Mitte Juni aus dem Urlaub zurück ist, werden wir in Ruhe ein Gespräch mit ihm führen. Wir hoffen, die Irritationen ausräumen zu können."

Ein probates Mittel dürfte ein verbessertes Angebot über eine Verlängerung des bis 2011 datierten Vertrages sein - dem Stein des Anstoßes. Ende April herrschte nach einer ersten Nachbesserung mit dem damaligen Berater Alex Gontran bereits weitgehend Einigkeit über ein neues Papier, lediglich Details waren noch zu klären, bestätigt Schindelmeiser. Eine Woche später wurde Bas neuer Berater Karim Aklil vorstellig, plötzlich sei das nachgebesserte Angebot vonseiten der Partei Ba nicht mehr annehmbar gewesen.

Ich habe berechtigte Zweifel, ob Demba Ba wirklich weiß, welches Spiel sein Berater treibt.

Jan Schindelmeiser

Die Zahlen, die Aklil aufrief, "waren dramatisch höher und völlig inakzeptabel", erklärt Schindelmeiser, "das hätte unser Gehaltsgefüge gesprengt". Der Manager vermutet, dass Aklil seinem Spieler den Kopf verdreht hat. "Ich habe berechtigte Zweifel, ob Demba Ba wirklich weiß, welches Spiel sein Berater treibt", erklärte Hopp am Sonntag gegenüber dem kicker.

Und wie reagiert der VfB? Neben dem Interesse an Patrick Helmes (25, Leverkusen) und André-Pierre Gignac (24, FC Toulouse) ist auch das am senegalesischen Nationalstürmer verbrieft, öffentlich äußert sich der Klub, der laut "Stuttgarter Nachrichten" auch den serbischen Nationalspieler Milan Jovanovic (28, Standard Lüttich) ins Auge gefasst hat, nicht dazu.

Milan Jovanovic

Im Visier des VfB? Milan Jovanovic (li.) vom belgischen Meister Standard Lüttich. imago

Zu einer ersten Kontaktaufnahme zwischen Horst Heldt und Schindelmeiser kam es aber mittlerweile. Am Donnerstag rief Stuttgarts Sportdirektor bei Hoffenheims Manager an und bestätigte ihm gegenüber, dass es über einen Scout Kontakt mit Aklil gegeben habe. Laut Schindelmeiser habe Heldt ihm versichert, dass ein persönliches Gespräch mit dem Spieler nicht stattgefunden hätte. Auf die anschließende Frage, ob Hoffenheim bereit sei, Ba abzugeben, "folgte ein freundliches, aber verbindliches Nein", sagt Schindelmeiser.

Wie kategorisch dieses Nein ist, ist nun selbstredend eine Frage des Preises. Hoffenheim hat keine Veranlassung, den Spieler abzugeben. Aber klar ist ebenso, dass auch der Aufsteiger trotz aller anderslautenden Beteuerungen bei einer bestimmten Ablösesumme ins Nachdenken gerät. Über die Höhe zu spekulieren, wäre unseriös, aber die These, dass diese im zweistelligen Millionenbereich liegt, ist nicht sonderlich gewagt. Der Poker ist eröffnet.

Uwe Röser/George Moissidis