Bundesliga

Braafheid unterschreibt am Donnerstag

München: Real geht ran an Ribery - Sneijder will nicht

Braafheid unterschreibt am Donnerstag

Edson Braafheid

Abflug nach München: Edson Braafheid von Twente Enschede. imago

Selbst ein wohlhabender Klub wie der seine müsse sich auf schwierige Zeiten einstellen, deshalb etwa habe Mark van Bommel nur eine Vertragsverlängerung um ein Jahr angeboten bekommen, nicht um zwei. Jetzt, im Juni, macht sich die Welt immer noch Sorgen. Der FC Bayern offenbar nicht mehr. Er investiert, gewaltig, losgelöst von allen Ängsten, angetrieben vom zweiten Platz in der Bundesliga, der korrigiert werden muss.

Braafheid im Anflug

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Viele teure Transfers sind schon über die Bühne gegangen, ein weiterer - deutlich billigerer - ist offenbar in trockenen Tüchern: Der niederländische Erstligist Twente Enschede teilte auf seiner Internetseite am Dienstagabend mit, dass man sich mit den Bayern auf eine Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro geeinigt habe. Der U21-Europameister von 2006 soll nach der medizinischen Untersuchung am Donnerstag einen Vierjahresvertrag in München erhalten. In Sachen Ablösesumme brachte die niederländische Presse-Agentur ANP indes eine Summe von rund zwei Millionen Euro ins Gespräch.

Am Freitag hatte der Linksverteidiger Ajax Amsterdam und der PSV Eindhoven abgesagt. Was in seiner Heimat als klares Zeichen dafür gewertet wurde, dass er seinem Landsmann Louis van Gaal folgen wird. Am Montag berichtete die "Süddeutsche Zeitung", dass sich die Bayern und der Spieler bereits über einen Wechsel einig seien. Inzwischen gratuliert ihm sein bisheriger Präsident zum Wechsel an die Isar. "Es ist etwas ganz Besonderes, dass ein Spieler vom FC Twente zu einem so großen ausländischen Klub wechselt", sagte Twente-Chef Joop Munsterman. "Wir wünschen ihm alles Gute." 2007 war Braafheid aus Utrecht nach Enschede gekommen - und in den vergangenen beiden Spielzeiten offenbar auch Louis van Gaal aufgefallen.

Ribery: Auch die Bayern haben eine Schmerzgrenze

Franck Ribery

Real Madrid will ihn: Wie lange Franck Ribery noch für Bayern dribbelt, ist unklar. imago

Die Zahlen bisher: 35 Millionen Euro Ablöse für Mario Gomez. 11 Millionen für Anatoliy Tymoshchuk. Mehrere Millionen wird auch Danijel Pranjic kosten. Und selbst wenn Ivica Olic ablösefrei kommt - billig ist er nicht. Weitere Einkäufe sind geplant, wie der von Schalkes Keeper Manuel Neuer. "Ich glaube schon, dass er Interesse hat, zu kommen", sagt Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge über ihn und kündigt an: "Ich gehe davon aus, dass der eine oder andere noch zu uns wechselt."

Bayern investiert. Das Geld ist da. Erst recht, wenn der Transfer ins Rollen kommt, der alle anderen in den Schatten stellen würde: Franck Ribery zu Real Madrid. Die Spanier haben ihr Interesse am Franzosen nun öffentlich gemacht. Sie wollen ihn haben. Sie wollen verhandeln. Ribery sagt gewiss nicht nein. Und trotz aller Dementi aus der Münchner Vorstandsetage ist klar: Auch für die Bayern wird es irgendwann eine Schmerzgrenze geben.

Lerby: Sneijder will bei Real bleiben

Arjen Robben und Wesley Sneijder

Tauschobjekte: Im Zuge eines möglichen Ribery-Transfers wäre Real Madrid offenbar bereit, Wesley Sneijder (re.) oder Flügelflitzer Arjen Robben an die Bayern abzugeben. imago

Ihr Superstar sprach am Sonntag im französischen TV-Sender Telefoot. "Die Geschichte bewegt mich", meinte Ribery, "sie ist nicht einfach zu verdauen. Ich werde jetzt abwarten, was passiert." Eines sei für ihn klar: "Nach England gehe ich nicht, da ist das gleiche Klima wie in Deutschland " Lockt ihn also Spaniens Sonne? Real scheint bereit zu sein, neben den zig Millionen auch Spieler wie Regisseur Wesley Sneijder (24) oder Flügelflitzer Arjen Robben (25) abzugeben. Sneijder ließ derweil über seinen Berater, Ex-Bayern-Profi Sören Lerby mitteilen, dass er keine Lust auf den deutschen Rekordmeister habe. "Wesley will bei Real Madrid bleiben", wird Lerby in der niederländischen Zeitung "Sportweek" zitiert. "Ich habe auch gelesen, dass Sneijder mit Bayern München in Verbindung gebracht wird, aber darüber wurde nie gesprochen."

Die Bayern beschäftigen sich mittlerweile auch mit anderen Profis, die gehen können. Rummenigge stellt klar: "Wir werden den einen oder anderen Abgang haben." Bislang sind es mit Oddo, Zé Roberto und Podolski erst drei.

Ein neuer Trainer, van Gaal. Ein neuer Sportdirektor, Nerlinger. Ein neuer Rekordeinkauf, Gomez. Sieben, vielleicht acht neue Spieler. Uli Hoeneß auf der Tribüne statt auf der Bank. Der Poker um Ribery. "Weiter, immer weiter", pflegte Oliver Kahn zu sagen. Bayerns Umbruch 2009 steht eher unter einem anderen Motto: Wilder, immer wilder.