Bundesliga

Labbadia - oder eine Lösung mit Favre?

HSV: Gespräche mit Slomka - Interesse an Herthas Coach

Labbadia - oder eine Lösung mit Favre?

HSV: Lucien Favre und Martin Jol

Einer der Kandidaten beim HSV: Beerbt Lucien Favre (links) Martin Jol, der zu Ajax wechselt? imago

Nach Bastian Reinhardt (33) und Thimothee Atouba (27) erhielten auch die Leihspieler Michael Grav-gaard (31, zurück zum FC Nantes), Marcel Ndjeng (27, Gladbach) und Albert Streit (29, Schalke) ebenso kein neues Angebot wie Khalid Sinouh (34). Das bedeutet: Mit dem ablösefreien Ivica Olic (29, FC Bayern) verliert der HSV insgesamt sieben Profis, die zurückkehrenden Leihspieler Sidney Sam (21), Änis Ben-Hatira (20) und Sascha Kirschstein (28) haben keine echte Perspektive - damit bleiben im aktuellen Kader nur 19 Profis, darunter die in der abgelaufenen Spielzeit nach Knie-Operationen nicht eingesetzten Romeo Castelen (26) und Maxim Choupo-Moting (20).

Viele Fragezeichen also, aber noch kein Neuling. "Wir haben Spieler gesichtet und auf dem Zettel, wollen den neuen Trainer aber miteinbeziehen", sagt Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Aber wer wird neuer Trainer? Unverändert gehen die Planspiele der Verantwortlichen dahin, auf die Entwicklung in Leverkusen und Wunschkandidat Bruno Labbadia (43) zu warten. Das Zeitspiel also läuft weiter und beinhaltet vorerst nicht den Gedanken an Bayer heranzutreten, um eine Freigabe zu erzielen. Wartet aber Leverkusen parallel zu den Analysegesprächen mit dem amtierenden Coach möglicherweise auf ein Signal aus Hamburg, um eine Abfindung zu sparen?

Alternativkandidaten sind damit unverändert in der Warteposition. Mit Mirko Slomka (41) soll bereits in der vergangenen Woche ein Treffen stattgefunden haben. Der frühere Schalker wäre sofort verfügbar, muss aber auf eine Entscheidung in Leverkusen warten.

Egal, ob der HSV oder andere Klubs anfragen: Lucien Favre hat einen Vertrag bei uns bis 2011, und wir haben noch viel gemeinsam vor.

Hertha-Manager Dieter Hoeneß

Ähnlich wie der Fall des Bremers Thomas Schaaf (48) ist der Fall Lucien Favre (51) gelagert. Der Schweizer, bis 2011 in Berlin unter Vertrag, imponiert Hamburgs Verantwortlichen mit seiner strategischen Arbeit und genießt hohes Ansehen in der Führungsetage der Hanseaten, ist aber eben vertraglich gebunden. Eine Kontaktaufnahme ist dennoch bereits erfolgt. Ob mehr daraus wird, hängt nicht ausschließlich von den Entscheidungen in Leverkusen ab. Wartet Hamburg nicht nur auf Labbadia, sondern auch auf Favre? Allein die Einhaltung des Zeitplans ließe sich bei bevorstehenden Verhandlungen mit Hertha nur schwer realisieren.

Sebastian Wolff