Der verlorene Sohn: Die Stuttgarter Chancen, Aleks Hleb zurückzuholen, sind gering. imago
Wie das Beispiel Patrick Helmes (25) zeigt, der als möglicher Nachfolgekandidat direkt nach dem DFB-Pokalfinale gegen Bremen (0:1) sein Bleiben bei Bayer verkündete.
Auch bei anderen kickenden Luxusgütern tun sich die Stuttgarter schwer. Siehe Aliaksandr Hleb (28). Beim offensiven Mittelfeldspieler des FC Barcelona, der momentan auf Länderspielreise mit Weißrussland weilt, wurde vorgefühlt. Mit einer wenig hoffnungsvollen Resonanz. Hlebs Zukunft bei den Katalanen ist trotz seiner unbefriedigenden Situation als Bankdrücker noch längst nicht vorbei, ein Abschied alles andere als sicher. Zudem sähe sich der VfB im Fall der Fälle mit großer Konkurrenz konfrontiert. Was die eigenen Chancen schmälert. Vor allem, wenn der FC Bayern, dessen Coach Louis van Gaal in diesen Tagen seine Kaderplanung in München vorstellt, das im Vorjahr bereits vorhandene Interesse erneuert.
Desweiteren sollen aus der Bundesliga auch der Hamburger SV und der VfL Wolfsburg erste Erkundigungen über Hlebs Pläne eingeholt haben. Ohne dabei viel größere Perspektiven zu haben als der VfB, der in Sachen Kaderzusammensetzung für die neue Saison angesichts der Qualifikationsrunde zur Champions League (18./19. und 25./26. August) sowieso unter Zeitdruck steht.
Zeitdruck, der im Sommer 2007 zum überteuerten Einkauf von Ciprian Marica (23) führte. Wollten die VfB-Verantwortlichen den rumänischen Nationalspieler anfangs nur ausleihen, wurden sie von Schachtjor Donezk am Ende auf eine Kaufsumme von neun Millionen Euro hochgepokert. Der teuerste Transfer der VfB-Historie, der sich bisher nicht amortisiert hat. Zu schwankend waren die Leistungen von Marica (Vertrag bis 2011 plus einjährige Option), den die Stuttgarter dennoch halten wollen.
Kommt Barnetta für Bastürk?
Keinerlei Rolle in den Planungen spielt dagegen Yildiray Bastürk (30), der in der Vorsaison verletzungsbedingt nur zu vier Bundesligaeinsätzen kam. "Er hat sich mit so vielen Verletzungen rumschlagen müssen. Das ist schon tragisch", sagt Manager Horst Heldt, der die Situation als "für alle Seiten nicht zufrieden-stellend" beschreibt. Der Türke, mit einem Vertrag bis 2010 ausgestattet und mit etwa 2,5 Millionen Euro einer der Topverdiener im Kader, schweigt zu seiner Zukunft. Wohlwissend, dass der frühere Leverkusener in Stuttgart keine mehr hat. Seinen Platz könnte künftig einer einnehmen, der noch bei Bayer spielt: Nach kicker-Informationen besteht beim VfB Interesse an Tranquillo Barnetta (24).
George Moissidis
