Bundesliga

Höwedes: Kein Gefühl für die Sechs

Schalke: Westermann kritisiert die Einstellung

Höwedes: Kein Gefühl für die Sechs

Fußball, Bundesliga: Benedikt Höwedes von Schalke 04

Kein Gefühl für die Sechs: Schalkes Benedikt Höwedes kam vor der Abwehr nicht zurecht. imago

Im saisonübergreifend elften Spiel unter der Leitung des Gespanns Büskens/Youri Mulder (40)/Oliver Reck (44) war es nun also so weit. Objektiv betrachtet kein Drama. Aber eben doch ein Resultat, das auf Schalke für gewaltige Ernüchterung sorgt.

"Uns fehlte in der ersten Halbzeit die Einstellung."

Heiko Westermann

Zuallererst, weil auf Platz fünf und den Einzug in die Europa League nur noch vage Hoffnung besteht. Auch wenn Büskens beschwört: "Wir haken nichts ab." Doch müssen Zweifel bleiben, ob sich für den Rest der Saison wirklich noch die nötige Begeisterung wecken lässt. Wirklich nur Zufall, dass die Profis ausgerechnet nun von einer verblüffenden Lethargie erfasst wurden, da kurz zuvor der Abschied ihrer beliebten Interimstrainer und die Verpflichtung eines neuen Chefcoaches (Felix Magath, 55) bekannt wurde? "Uns fehlte in der ersten Halbzeit die Einstellung", urteilt Heiko Westermann (25). Eine schlüssige Erklärung fehlte.

Allerdings: Zum Misserfolg trugen auch Büskens und Kollegen bei. Dass der gesperrte Jermaine Jones (27) nicht gleichwertig zu ersetzen sein würde, war keine Überraschung. Wohl aber die Nominierung von Benedikt Höwedes (21) im Mittelfeld und von Westermann als Innenverteidiger statt in umgekehrten Rollen. Als die Trainer ihren - von vornherein absehbaren - Aufstellungsfehler korrigierten, war die Partie praktisch gelaufen. Rücksprache mit den Betroffenen wäre sinnvoll gewesen, denn auch Höwedes zeigte sich von der Maßnahme nie überzeugt: "Ich war schon überrascht, dass ich die letzten Tage auf dieser Position trainiert habe."

Das Gefühl für die Rolle einer Nummer 6 fehlt dem Youngster ganz offensichtlich noch: "Ich hätte auch vorher besser spielen müssen. Aber nach dem Wechsel in die Abwehr war ich wieder viel sicherer." Allein ausschlaggebend war das gewiss nicht, wie Büskens zu Recht betont. Doch das Missgeschick der Trainer passte ins Bild eines Nachmittags, an dem fast alles schieflief.