Bundesliga

Zu sechst im Keller

Abstiegskampf in der Bundesliga

Zu sechst im Keller

Hannover 96, Platz 13, 26 Punkte, -20 Tore (36:56)

Die Niedersachsen kassierten am vergangenen Spieltag eine bittere 1:4-Niederlage in Bremen. Vor allem Nationalkeeper Robert Enke, der mit seinen Paraden eine noch höhere Klatsche verhinderte, war angefressen. "Es kann nicht sein, dass wir uns hier so abschießen lassen."

Fakten zu 96

Für Trainer Dieter Hecking wird es eine unruhige Woche werden, auch wenn Klubchef Martin Kind weiterhin Treuebekenntnisse in Sachen Trainer verlauten lässt. Am Samstag wartet mit der Hertha ein ebenso dicker wie angeschlagener Brocken.

VfL Bochum, Platz 14, 25 Punkte, -12 Tore (30:42)

Auch Bochum verlor am vergangenen Spieltag, allerdings unter wesentlich dramatischeren Umständen. Erst gegen den VfB geführt, dann in der Schlussphase alle drei Punkte verloren (1:2). "Gegen ein Spitzenteam wie Stuttgart wären es sowieso Bonuspunkte gewesen. Wir hätten sie gerne mitgenommen, aber es sollte nicht sein", will Sportvorstand Thomas Ernst von einem ernsthaften Rückschlag im Abstiegskampf nichts wissen.

Fakten zum VfL

Ein wenig aufatmen kann Trainer Marcel Koller vor dem schweren Spiel in Hoffenheim, dass Marc Pfertzel nach abgesessener Rotsperre wieder hinten rechts verteidigt, so dass Marcel Maltritz wieder die Mittelfeldzentrale stabilisieren kann.

Arminia Bielefeld, Platz 15, 24 Punkte, -17 Tore (21:38)

Die Ostwestfalen mussten sich den kriselnden Schalkern mit 0:2 geschlagen geben, schöpfen aber speziell aus der guten ersten Hälfte ihre Hoffnung auf baldige Punktgewinne. "Viel besser können wir gegen eine Spitzenmannschaft nicht spielen", so Trainer Michael Frontzeck über die ersten 45 Minuten.

Fakten zur Arminia

Dass es nicht zu mehr reichte, liegt an der fehlenden Durchschlagskraft, wenn Knipser Artur Wichniarek abgemeldet ist. Zwar traf der Pole schon zwölfmal, das letzte Mal allerdings am 19. Spieltag. In den nachfolgenden sechs Partien trafen alle Arminen zusammen nur dreimal, Frontzeck fehlen die Alternativen, auch wenn der Coach "nie von mangelnder Qualität" sprechen wolle. Auf Bielefeld wartet das Duell in Cottbus, für den Ex-Lausitzer Vlad Munteanu "ein Finale".

Bor. M'gladbach, Platz 16, 23 Punkte, -15 Tore (32:47)

Die Gladbacher holten sich im Abstiegsknaller in Karlsruhe beim 0:0 einen Zähler. Der eine Punkt hat den Borussen wesentlich mehr geholfen als den Badenern. "Dieses Unentschieden beim KSC kann in der Endabrechnung viel­leicht entscheidend sein", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Fakten zur Borussia

Einen gelungenen Einstand feierte der Innenverteidiger Dante nach seiner langwierigen Muskelfaserriss-Verletzung. Am Samstag wartet auf die Meyer-Elf jene Mannschaft, die "gerade die ganze Liga ordentlich aufmischt", so der Trainer über den kommenden Gegner VfL Wolfsburg.

Energie Cottbus, Platz 17, 20 Punkte, -24 Tore (22:46)

Die Lausitzer hätten am vergangenen Spieltag die Frankfurter Eintracht mit in den Abstiegsstrudel ziehen können, doch durch das 1:2 steht die Prasnikar-Elf weiter mit dem Rücken zur Wand. "Das war wieder zu wenig", haderte FCE-Keeper Gerhard Tremmel mit der Leistung des Teams.

Fakten zum FC Energie

Zum Glück für die Cottbuser kommt es am kommenden Spieltag zum einzigen Aufeinandertreffen zweier abstiegsbedrohter Teams. Die Bielefelder reisen ins Stadion der Freundschaft, ein Duell, das natürlich die Überschrift "Abstiegsendspiel" trägt. Ein Sieg ist für beide Pflicht, doch Tremmel war in bezug auf die Pleite in Frankfurt eher skeptisch. "Uns fehlt im Moment der Glaube, dass wir so ein Spiel gewinnen kön­nen."

Karlsruher SC, Platz 18, 18 Punkte, -24 Tore (18:42)

Der KSC will sich auch nach dem 0:0 gegen Gladbach nicht aufgeben. "Das bringt uns noch nicht ins Grab, wie viele denken. Wir stehen immer noch so am Rand", sagte Linksverteidiger Christian Eichner kämpferisch. 630 Minuten ohne eigenen Torerfolg, der letzte Sieg stammt vom 19. Spieltag, als immerhin das Spiel gegen den HSV beim 3:2 gedreht wurde. Eine Trainerdiskussion um Edmund Becker gibt es im Wildpark aber dennoch nicht.

Fakten zum KSC

Da verwundert es nicht, dass der lange Zeit aussortierte Stürmer Joshua Kennedy seine Chance wittert. "Ich bin noch da", sagt der australische Nationalstürmer. Vielleicht ja schon am Samstag, wenn die Karlsruher auf Schalke eigentlich nur gewinnen können.