Bundesliga

Weidenfeller: "Meine Probleme sind Geschichte"

Dortmund: Roman Weidenfeller im Interview

Weidenfeller: "Meine Probleme sind Geschichte"

Fußball, Bundesliga: Die Dortmunder Roman Weidenfeller und Sebastian Kehl nach dem Sieg bei Hertha BSC.

Beim BVB darf wieder gelacht werden: Roman Weidenfeller und Sebastian Kehl nach dem Sieg bei Hertha BSC. picture-alliance

kicker: Herr Weidenfeller, Ihre Stimme klingt auch am Tag nach der Partie bei Hertha wie ein Reibeisen. Mussten Sie in Berlin so laut schreien?

Roman Weidenfeller (28): Ich habe viel dirigiert und es war sehr laut im Stadion. Das hat wohl meine Stimmbänder beschädigt. Ich musste den ganzen Sonntag über Tee trinken und Tabletten lutschen. Aber das kann ich nach diesem 3:1-Sieg verschmerzen.

kicker: Es war schon der zweite in Folge. Hat sich Dortmund nach der Unentschieden-Flut der Vorwochen endlich freigespielt?

Weidenfeller: Gegen Bremen vor zwei Wochen zu gewinnen war unheimlich wichtig. Seit dieser Partie wissen wir wieder, wie es sich anfühlt, als Sieger vom Platz zu gehen. Deshalb wollten wir in Berlin unbedingt einen draufsetzen. Und genauso kam es.

Seit dieser Partie wissen wir wieder, wie es sich anfühlt, als Sieger vom Platz zu gehen.

Roman Weidenfeller über den Sieg gegen Bremen

kicker: Träumt Dortmund jetzt schon wieder vom UEFA-Cup - trotz der fünf Punkte Rückstand auf Stuttgart?

Weidenfeller: Wir schielen noch mit einem Auge auf die Tabelle. Für uns kommt es bis zum 23.Mai darauf an, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt.

kicker: In der Viertelstunde vor der Pause brannte es an allen Ecken und Enden im Dortmunder Strafraum. Was war da los?

Weidenfeller: Wir hatten Schwierigkeiten mit den Zuspielen der Hertha und haben uns in dieser Phase zu sehr reindrängen lassen. Aber ich bin ja dafür da, in kritischen Momenten den einen oder anderen Ball zu halten.

kicker: Sie waren einer der Väter des Sieges in Berlin und halten nun schon seit Wochen stark - von der Partie in Hannover einmal abgesehen. Sehen Sie sich schon wieder auf dem Niveau, das Sie hatten, bevor sich bei Ihnen die Rückschläge häuften?

Weidenfeller: Ich denke schon. Die Probleme, die ich hatte, sind Geschichte, ich bin wieder auf meinem früheren Level. Ich bin total gesund und topfit. Das sieht man an meiner Spielweise.

kicker: Die Fernsehbilder vermittelten den Eindruck, dass Sie Berlins Andrej Voronin elfmeterreif von den Beinen holten. Haben Sie ihn erwischt?

Roman Weidenfeller im Duell mit Andrey Voronin

Roman Weidenfeller im Duell mit Andrey Voronin.

Weidenfeller: Vom Gefühl her nein. Ich bin Voronin aus dem Weg gegangen und habe den Fuß extra stehen lassen, um ihn nicht zu treffen. Ich wollte ihm nicht die Möglichkeit geben zu fallen.

kicker: Bisher galt das 1:0 in Köln als das Nonplusultra aller Dortmunder Auswärtsspiele in dieser Saison. Muss man den 3:1-Sieg in Berlin noch höher einstufen - vor dem Hintergrund, dass einige Spieler wie Hajnal, Owomoyela oder Sahin nicht im Vollbesitz Ihrer Kräfte waren?

Weidenfeller: Es ist schwierig, diesen Vergleich in spielerischer Hinsicht vorzunehmen. Was die kämpferische Komponente, das Engagement und den unbedingten Willen angeht, waren die 90 Minuten von Berlin auf jeden Fall die besten im Verlauf dieser Saison. Das war eine klasse Mannschaftsleistung. Alle waren auf diesem holprigen Rasen sehr fleißig - und sind dafür belohnt worden.

Interview: Thomas Hennecke