Bundesliga

Brisantes Wiedersehen für Carlos Eduardo

Hoffenheim: Brasilianer ist in Hochform - "Lasse mich nicht mehr so schnell reizen"

Brisantes Wiedersehen für Carlos Eduardo

Hoffenheims Carlos Eduardo

Seit Wochen in bestechender Form: Hoffenheims Carlos Eduardo. imago

Fortan fand der Aufsteiger nicht mehr zur Ruhe. Nach der herben 1:4-Klatsche gegen Leverkusen sah sich Rangnick genötigt, mit seiner "Handtaschenrede" die Konzentration auf den Fußball einzufordern. Es folgte die Dopingkontrollaffäre. Eine Rote Karte für Tobias Weis. Ein Außenbandanriss bei Sejad Salihovic. Erneuter Ausfall von Chinedu Obasi. Ein an Arroganz kaum zu überbietender Auftritt in Frankfurt. Die Trainerkritik von Weis. Ausfall von Demba Ba. Innenbandriss bei Andreas Ibertsberger. Kreuzbandriss bei Matthias Jaissle. Tätlichkeit von Luiz Gustavo. Das Fazit: Nur ein Rückrundensieg.

Nun steht das Wiedersehen mit dem HSV an. Und eine Frage drängt sich geradezu auf: Schließt sich vielleicht der Kreis aus Rückschlägen? Immerhin meldeten sich Salihovic, Ba und auch Obasi für das Spitzenspiel gesund zurück.

Brisant wird die Begegnung in allererster Linie für Carlos Eduardo, der seinem Sparringspartner Ivica Olic erstmals wieder begegnet. "Ich ärgere mich heute noch darüber, aber ich habe daraus gelernt", sagt der Brasilianer. Dass dieser Satz mehr als eine branchenübliche Floskel ist, zeigten die vergangenen Spiele. Nicht nur, weil der 21-Jährige als kreativer Alleinunterhalter die von Ralf Rangnick geforderte Reaktion zeigte, das Team unermüdlich antrieb und durch unwiderstehliche Tempodribblings gegnerische Deckungsreihen perforierte (kicker-Rückrundenschnitt 2,8). Sondern weil er bei rustikalen Zweikampfsituationen "nicht mehr reagiert wie ein kleines Kind, dem das Spielzeug weggenommen wurde", wie ihm Rangnick damals vorwarf.

"Ich weiß, dass ich durch meine Spielweise früh attackiert werde", sagt Carlos Eduardo. "Oft ist es gut, nach einer kniffligen Situation wegzugehen, ein oder zwei Sekunden vergehen zu lassen. Ich lasse mich nicht mehr so schnell reizen." Das übrigens meint auch der Trainer: "Momentan nimmt Carlos die Entwicklung, die wir uns gewünscht haben."

Uwe Röser