Kehrt die Bundesliga nach Leipzig zurück? Die Berliner prüfen derzeit noch. imago
Während sich Favre selbst über das Wochenende zu einem Kurzurlaub an die Ostsee aufmachte, zog es Werner Gegenbauer nicht nur wegen des Länderspiels nach Leipzig. Der Präsident schaute sich vor Ort ganz genau um. Denn: Hertha BSC hat ein Problem.
Wenn im August die Liga in ihre neue Saison startet, findet in Berlin die Leichtathletik-WM statt. So wie es aktuell aussieht, steht den Fußballern das Olympiastadion drei Wochen lang nicht zur Verfügung. Sollten die Verantwortlichen der WM weiter darauf beharren, die Aufbauarbeiten (am ersten Spieltag, 7. bis 9. August) nicht unterbrechen zu können, muss ein Ausweichquartier her - ansonsten drohen zum Auftakt drei Auswärtsspiele in Folge. Ein Umstand, den die sportliche Leitung natürlich unbedingt zu verhindern versucht.
Da der marode Berliner Jahn-Sportpark mit seiner Kapazität von maximal 20000 Zuschauern kaum in Frage kommt, beschäftigen sich die Hertha-Verantwortlichen derzeit mit einem Umzug in das 180 Kilometer entfernte Leipzig. Dort verlor der heimische VfB am 7. Mai 1994 mit 2:3 gegen Leverkusen und stieg ab. Nach über 15 Jahren könnte die Bundesliga nun nach Leipzig zurückkehren.
Rückschlag für Ebert
Ist nach seiner Verbannung leicht angeschlagen: Patrick Ebert. imago
Patrick Ebert kann eventuell schon am morgigen Dienstag zu den Profis zurückkehren. Wenn Lucien Favre nach drei freien Tagen die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den BVB forciert, soll auch der 22-jährige Mittelfeldspieler wieder mit von der Partie sein. Wäre da zwei Wochen nach seiner nächtlichen Zechtour und der Verbannung ins Regionalligateam nicht der nächste Rückschlag für Herthas besten Torvorbereiter (sieben Assists). Am Samstag beim Spiel der Hertha-Reserve gegen CottbusII (0:1) musste Ebert nämlich wegen Adduktorenproblemen passen. Regionalliga-Coach Karsten Heine: "Patrick wird am Montag bei uns ein Lauftraining absolvieren und dann wieder vom Arzt untersucht. Alles weitere wird man am Dienstag sehen."
Voronin-Transfer von CL abhängig
Erst am Ende der Saison wird man wohl entscheiden, ob Torjäger Andrey Voronin in Berlin bleibt. Werner Gegenbauer, Präsident des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin, hat einen Kauf des Ukrainers mit dem Erreichen der Champions League verknüpft. Selbst die Teilnahme an der Qualifikation zur Königsklasse sei keine Garantie für einen Transfer.
"Wir können den Transfer nicht ohne Zusatzeinnahmen tätigen. Und wir haben nur Zusatzeinnahmen, wenn wir die Champions League auch tatsächlich erreichen", sagte Gegenbauer dem sid. "Wir können bis dahin keine Zusage geben und müssen zunächst den Saisonverlauf abwarten", sagte Gegenbauer. Voronin, 57-maliger Nationalspieler, ist vom englischen Rekordmeister FC Liverpool ausgeliehen. Hertha müsste im Fall einer Verpflichtung eine Ablöse von vier Millionen Euro und wohl auch ein Jahresgehalt in ähnlicher Höhe zahlen.
