Im Visier des FC Bayern: Yuriy Zhirkov (hier gegen Bastian Schweinsteiger). imago
Ein Sieg brächte "einen großen Schub", sagt der Manager und meint: "Dann werden wir Meister." Erste Pflicht sei aber, keinesfalls zu verlieren.
Bei der Bewältigung dieses Großauftrags kann der FC Bayern wieder auf Luca Toni (31) setzen. Der italienische Mittelstürmer hat das Mannschaftstraining wieder aufgenommen, sein Aktivurlaub in der Heimat ließ den seit über vier Wochen wegen einer Achillessehnenentzündung maladen Torschützenkönig 2007/08 gesunden. Er soll die Präsenz in der Angriffsmitte stärken.
Er fühle sich gut und stehe für das Wolfsburg-Spiel zur Verfügung, sagte Toni. Trainer Jürgen Klinsmann berichtete nach der Einheit von einem "sehr, sehr positiven" Eindruck: "Man sieht gleich, dass er in Bologna sehr gut gearbeitet hat und dass ihm diese Woche gut getan hat. Er hat keine Schmerzen mehr. Das ist ein wegweisendes Spiel im Kampf um den Meistertitel. Da wollen wir ihn auf jeden Fall dabei haben."
"Keine Tendenz" bei Oddo
Bei Tonis Landsmann Massimo Oddo (32) schmerzt derweil das geprellte Schienbein auch nicht mehr, der Rechtsverteidiger übt schon mit den Kollegen. Für ihn werden die kommenden Wochen sehr wichtig, weil er sich für die Bestätigung seines Arbeitsplatzes in München empfehlen muss. Noch sei alles offen, sagt Hoeneß, die ursprüngliche Frist (31.März) für den von Milan zum Nulltarif ausgeliehenen Spieler gilt offenbar nicht mehr so strikt, "wir haben Zeit bis Mitte Mai". Oddo, der wechselhaft spielt (in 15Bundesliga-Spielen dieser Saison kicker-Notenschnitt von 4,00; in der Champions League in sechs Spielen 3,75), möchte gerne bleiben, würde dann aber Ablöse kosten. Für die Entscheidung der Bayern gibt es, so Hoeneß, "noch keine Tendenz".
Zhirkov oder Dabo?
Sie hängt von Oddos Leistungen genauso ab wie von anderen Kandidaten. Der erste heißt Yuriy Zhirkov (25) und ist bis Ende Dezember 2010 an ZSKA Moskau gebunden. Der russische Nationalspieler, am Samstag gegen Aserbaidschan aktiv, bevorzugt die linke Seite, so dass Philipp Lahm nach rechts wechseln könnte. Die Münchner wollen die Möglichkeit eines Transfers prüfen, doch Hoeneß hat kein gutes Gefühl, denn für Zhirkov interessieren sich plötzlich auch Chelsea und Roman Abramovich. "Und dann haben wir keine Chance." Weil man sich von Russe zu Russe gut kennt, und weil obendrein Guus Hiddink als Trainer der russischen Nationalelf und des FC Chelsea fungiert. Da kann er dieser Tage entsprechend einwirken auf den begehrten Spieler.
Als Alternative zu Zhirkov wird Mouhamadou Dabo (22/1,76m) von Bayern beobachtet. Der gebürtige Senegalese wurde bislang 17-mal in Frankreichs U21 eingesetzt und ist bis 2010 bei St. Etienne unter Vertrag. Dort wurde auch ein anderer sehr guter Rechtsverteidiger für Bayern ausgebildet: Willy Sagnol.
