Bundesliga

Daum probt Radikallösung

Köln: Sieben Defensive und kein Kreativer

Daum probt Radikallösung

Roland Koch und Christoph Daum

Defensive Trainingstaktik: Co-Trainer Roland Koch und Christoph Daum scheinen in Cottbus auf die Abwehr zu setzen. imago

Seine Forderung ist eindeutig: "Wir müssen zurück zu den simplen Dingen: Laufen und Kämpfen - das gehört zum Fußball. Dann erst kommt die Qualität. Es sind die ein oder zwei Prozent, die uns fehlen."

Auf diese essenziellen Aspekte konzentriert sich auch Daum - offenbar ausschließlich! Es deutet sich eine Radikallösung an. Daum probt für das richtungsweisende Spiel eine Mauer-Taktik. Im Training ließ er McKenna rechts verteidigen. Miso Brecko rückte von dort nach links und Marvin Matip dafür vor der Abwehr hinter die ebenfalls defensiven Petit und Kevin Pezzoni. Vor dem Siebener-Block agierten Radu (rechts), Fabrice Ehret (links) und Adil Chihi, der aber nur den gesetzten Milivoje Novakovic (Lauftraining nach Spritzenkur für den Rücken) vertrat.

Mit dieser Formation verzichtet Daum völlig auf eine kreative Offensivkraft: Nemanja Vucicevic, in der Rückrunde nach anfangs guten Leistungen zuletzt schwach, droht aus der Elf zu kippen. Torjäger Novakovic, der zuletzt über fehlende Zuspiele aus dem Mittelfeld klagte, muss wohl mit noch schlechterer Unterstützung rechnen. Radu und Ehrets Stärken liegen in erster Linie in ihrer - beim Konterspiel durchaus wirksamen - Schnelligkeit.

Der FC will Energie mit deren eigenen Mitteln schlagen: Hinten dicht machen und dann lange Pässe mit der Hoffnung auf die drei schnellen Offensivkräfte. Nach den zuletzt ohnehin schon uninspirierten Auftritten hat es den Anschein, dass Daum nun gänzlich das spielerische Element aufgibt.

"Wir waren immer stabil, müssen wieder zu null spielen. Ein kämpferischer 1:0-Sieg oder ein 0:0 und wir sind zufrieden", erklärt McKenna und: "Das hat nichts mit einem Attraktivitätspreis zu tun." Der ist wahrlich nicht zu erwarten.