Bundesliga

Hoeneß wünscht sich einen Erben "um die 40"

FC Bayern: Ziege, Scholl oder Kahn passen ins Profil

Hoeneß wünscht sich einen Erben "um die 40"

Fußball, Bundesliga: Die Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge.

Uli Hoeneß wünscht sich seinen Nachfolger "um die 40", Karl Heinz Rummenigge muss mit entscheiden. imago

Der Bayern-Manager wird zum Jahresende dem ausscheidenden Präsidenten Franz Beckenbauer nachfolgen. Natürlich wird der 57-Jährige dann nicht von der Bildfläche des FC Bayern verschwinden, doch das von Hoeneß so meisterhaft bediente Tagesgeschäft wird dann ein anderer übernehmen müssen. Diesbezüglich hat der gebürtige Ulmer klare Vorstellungen, vor allem was das Alter seines Nachfolgers anbelangt. "Es ist nicht sinnvoll, wenn ein 57-Jähriger aufhört, einen 58-Jährigen zu holen", so der Manager im Bayerischen Fernsehen.

Da sich Hoeneß "einen Mann um die 40" wünscht, "der den FC Bayern in den nächsten Jahren verändern kann", grenzt sich die Auswahl entsprechend ein, doch die Anzahl möglicher Kandidaten bleibt dennoch groß. Hoeneß, der den Managerposten seit 1979 inne hat, hatte sich in der Vergangenheit stets darum bemüht, ehemalige, verdiente Bayern-Spieler nach ihrer aktiven Karriere in den Verein einzubinden. Auf dieser Schiene würden Kandidaten wie Oliver Kahn (39), Mehmet Scholl (38) oder auch Christian Ziege liegen, der von März 2007 bis Oktober 2008 Manager in Gladbach war. Letzterer hatte allerdings einem kicker-Interview im Februar klargestellt, dass er Trainer werden wolle. "Tief in mir war dieser Wunsch schon immer vorhanden", so Ziege.

Festgelegt hat sich die Führung auf jeden Fall noch lange nicht. "Wir diskutieren diese Dinge im kleinsten Kreis und sind sicher, dass wir bis Ende des Jahres ein oder zwei Personen finden, die zum FC Bayern passen", sagte Hoeneß. Er sieht den FC Bayern vor einem "Neubeginn", weil in drei Jahren Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Finanzchef Karl Hopfner den Klub ebenfalls verlassen würden. Deshalb müsse man den Verein "grundsätzlich verändern".

Bierhoff? Allofs? Breitner? Völler? Die meisten Namen sind falsch.

Uli Hoeneß

Am Montagabend war unter anderem über Ex-Nationalspieler Paul Breitner (57), Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs (52), Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff (40) und Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler (48) spekuliert worden. "Die meisten Namen sind falsch", meinte Hoeneß dazu nur und schloss auch seinen nur ein Jahr jüngeren Bruder Dieter von Hertha BSC kategorisch aus. "Das macht keinen Sinn, er ist ja in meinem Alter."

"Jetzt darf nichts mehr passieren"

Größere Sorgen als die Suche nach einem Nachfolger macht Hoeneß im Moment allerdings der Kampf um die Meisterschaft mit seinem Bruder. Bei Hertha BSC Berlin hat Dieter laut Uli Hoeneß "zusammen mit dem Trainer eine sehr gute Mannschaft zusammengestellt. Da müssen wir jetzt aufpassen, die hatte keiner auf der Rechnung, auch wir nicht".

Dass gerade in dieser entscheidenden Phase Torjäger Miroslav Klose nach einer Operation am Sprunggelenk mindestens fünf Wochen ausfällt und auch dessen Sturmpartner Luca Toni nach wie vor an Achillessehnenbeschwerden laboriert, könne der Rekordmeister aber kompensieren. "Franck Ribery kann ja auch hinter der Spitze spielen. Thomas Müller ist da und auch Lukas Podolski hat sich nach der Winterpause gut gemacht", sagte Hoeneß, "jetzt darf aber natürlich nichts mehr passieren".