Bundesliga

Sestak läuft seiner Top-Form hinterher

Bochum: Freiers "Abstieg" in die Vierte Liga

Sestak läuft seiner Top-Form hinterher

Stanislav Sestak, VfL Bochum

Slowakischer Dauerläufer ohne Glück: Stanislav Sestak (oben), hier gegen Rakitic (Schalke). imago

Während sein VfL den Start 2009 mit zehn Punkten aus fünf Spielen als überaus gelungen wertet, hinkt Sestak, mit 13 Toren und 9 Assists Topscorer des Vorjahres, immer noch hinterher.

"Gegen Spitzenmannschaften spielen wir mehr aus der Tiefe. Das kommt mir entgegen, dann kann ich mit Tempo in die Räume stoßen", findet Sestak, einer der schnellsten Spieler der Liga. "Wir spielen oft nicht schnell genug nach vorne. Aber klar ist auch", ergänzt er selbstkritisch, "dass ich genug Torchancen habe. Dass es in diesem Jahr noch nicht geklappt hat, liegt zuerst an mir."

Als Sestak im vorigen Sommer erstmals in der Bundesliga auftauchte, stellte Marcel Koller ihn auf die rechte Seite. "Da hat er etwas mehr Freiheiten und nicht gleich einen Gegner auf den Füßen stehen", begründete der Schweizer seine Maßnahme, die sogleich fruchtete. Sestak fasste schnell Fuß, überzeugte auch anschließend im Zentrum. Inzwischen hat Koller erneut umgebaut, stellt Diego Klimowicz (34) und Joel Epallé (31) in die Mitte. Sestak taucht wieder auf der Seite auf, wie im slowakischen Nationalteam. "Mir ist die Position egal", sagt Sestak, "aber klar ist, dass ich keiner bin, der im Strafraum auf den Ball wartet." Noch nimmt er die Formschwäche gelassen. "Schlimmer wäre, wenn ich keine einzige Torchance hätte. So bin ich sicher, dass es bald wieder klappt."

Gegen Leverkusen bleibt Sestak erste Wahl, im Gegensatz zum Ex-Leverkusener Paul Freier (29), der ebenfalls für die rechte Seite infrage käme. Nach schwacher Hinrunde und erneuter Verletzung (Sehnenreizung) muss sich der frühere Nationalspieler wieder hinten anstellen, sammelt derzeit in der Regionalliga Spielpraxis. "Ich habe großen Respekt vor dieser Einstellung", lobt Co-Trainer Frank Heinemann. "Er kam zu uns und fragte, ob er in der Zweiten spielen darf. Für ihn ist das keine Zurückstufung, sondern eine Chance, in Tritt zu kommen."

Oliver Bitter