Bundesliga

Bach kritisiert Rangnick

1899 Hoffenheim: Testspielsieg gegen Stuttgarter Kickers

Bach kritisiert Rangnick

1899 Hoffenheim: Ralf Rangnick

Muss sich derzeit viel Kritik anhören: Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick. imago

Vor knapp 1000 Zuschauern rotierte Rangnick kräftig durch und brachte beim 2:0-Erfolg gegen die Stuttgarter Kickers im Dietmar-Hopp-Stadion insgesamt 19 Spieler zum Einsatz. Es war vor allem die Chance für die zweite Garde, auf sich aufmerksam zu machen. Denn am Samstag in der Partie gegen Bremen fehlen neben dem langzeitverletzten Torjäger Vedad Ibisevic auch Tobias Weis (Rote Karte), Luiz Gustavo (10. Gelbe Karte), Selim Teber (5. Gelbe Karte) und Sejad Salihovic (Außenbandanriss). Die beiden Tore für die Kraichgauer erzielten Wellington (44.) und Kai Herdling (47.).

Kritik an Rangnick - Lob für DFB und DFL

DOSB-Präsident Thomas Bach

Betrachtet Rangnicks Verhalten kritisch: DOSB-Präsident Thomas Bach. imago

Derweil meldete sich am Dienstag auch DOSB-Präsident Thomas Bach zur Wort und kritisierte das Verhalten von Coach Rangnick in der Doping-Affäre. "Dass Herr Rangnick das Thema heruntergespielt hat, zeigt mir, dass er noch nicht verinnerlicht hat, was der Kampf gegen Doping für die Glaubwürdigkeit des Fußballs bedeutet", sagte Bach nach einer Präsidiumssitzung des DOSB am Dienstag in Frankfurt am Main.

"Ich hoffe, das Echo hat Rangnick zum Nachdenken gebracht", sagte Bach, der in der gesamten Bundesliga einen Nachholbedarf ausgemacht hat: "Man sieht an der ein oder anderen Äußerung, dass dort in Teilen das Bewusstsein für den Kampf gegen Doping noch geweckt werden muss."

zum Thema

Der Coach des Aufsteigers hatte die zehnminütige Verspätung der beiden Hoffenheimer Profis Andreas Ibertsberger und Christoph Janker bei der Doping-Kontrolle nach dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach am 7. Februar als gängige Praxis in der Bundesliga bezeichnet. Der Fall hatte für große Diskussionen über das Kontrollsystem im deutschen Fußball gesorgt. DOSB-Generalsekretär Michael Vesper erklärte: "Der Fall ist so eine Art Weckruf. Das Problem sind doch nicht die zehn Minuten, sondern die unbeobachteten zehn Minuten."

Bach glaubt allerdings, dass die aktuelle Doping-Diskussion im Fußball auch ihre positiven Effekte hat. "Diese Situation ist gut, weil der breiten Öffentlichkeit bewusst wird, was Athleten in anderen Sportarten klaglos hinnehmen", betonte der Vize-Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Anspielung auf die strikten Regularien bei den Dopingproben in Kernsportarten wie Leichtathletik und Schwimmen.

Bach lobte in diesem Zusammenhang auch die Zusammenarbeit mit dem DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL). "Entscheidend war das klare Bekenntnis von DFB und DFL, dass es null Toleranz in Sachen Doping gibt. Ich habe vollstes Vertrauen in sie", bestätigte Bach.