Ausgespielt? Hamburgs von Nantes ausgeliehener Innenverteidiger Michael Gravgaard. imago
Der als Ersatz für Bastian Reinhardt (33, Fußbruch) auf Leihbasis aus Nantes geholte Däne wurde in Karlsruhe ins kalte Wasser geschmissen und soff ab. Setzt Jol ihn gegen Bielefeld auf die Bank, wäre Gravgaards Untergang an der Elbe bereits nahezu besiegelt.
"Die Kritik vom Trainer war okay"
Bis Mitte Mai hat der 18-malige dänische A-Nationalspieler Zeit, sich für eine Weiterbeschäftigung ("Hamburg ist ein Traum für mich, ich werde alles tun, um länger hier zu bleiben") zu empfehlen - bekommt er nach seinem schlimmen Einstand im Wildpark keine Möglichkeit zur Rehabilitierung, wäre dies ein deutlicher Hinweis darauf, wie begrenzt das Vertrauen in den früheren Kopenhagener ist.
Jol hatte den Winter-Neuling am Wochenende ungewohnt hart kritisiert, schreibt ihn mit einigen Tagen Abstand jedoch nicht ab. "Er ist erfahren und stark genug, das abzuhaken. Er wird auch keine besondere Unterstützung von uns benötigen, er schafft das allein." Gravgaard selbst sieht das genauso: "Ich brauche jetzt sicherlich keinen Psychologen. Die Kritik vom Trainer war auch okay, sie ist kein Problem für mich, ich bin mir meiner Verantwortung bewusst."
Der Leih-Verteidiger glaubt an seine zweite Chance am Sonntag, weiß aber auch: "Es gibt für mich jetzt keinen Raum mehr für Fehler." Zumal es eine weitere Alternative gibt: Alex Silva (23), im Sommer ursprünglich für das Abwehrzentrum geholt und dann wegen personeller Notstände zumeist im Mittelfeld eingesetzt, meldet nach seiner Leistenoperation wieder Ansprüche an. Zweimal stellte er sich bereits für einen Platz auf der Bank zur Verfügung, hat jetzt aber seine Rückstände weitgehend aufgeholt und brennt auf seine Rückkehr in die Startformation: "Ich fühle mich gut." Eine Selbsteinschätzung, die Jol bestätigt. "Er hat die Krafttests gut überstanden, ist voll im Training und ist ein guter Junge - er tut alles, um uns zu helfen." Setzt der Coach bereits am Sonntag auf die Hilfe seines Brasilianers, hätte Gravgaard seine Zukunft wohl bereits hinter sich.
Ab Juli ein Hamburger: Tolgay Arslan wechselt vom BVB zum HSV. imago
Die Hamburger haben zur kommenden Saison Tolgay Arslan von Borussia Dortmund verpflichtet. Der Offensivakteur erhält einen Lizenzspielervertrag bis 2013. "Er ist ein sehr talentierter, technisch hervorragender Spieler", sagte Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Der 18-Jährige spielt aktuell noch für die U19 des BVB und hat in dieser Spielzeit in bislang 13 Pflichtspielen 21 Tore erzielt. "Es ist angedacht, dass er in Hamburg die 13. Klasse eines Gymnasiums besucht und sein Abitur macht", sagte Beiersdorfer.
