Bundesliga

Kriegt Zé Roberto, was van Bommel will?

Bayern München: Die Großen locken Ribery

Kriegt Zé Roberto, was van Bommel will?

Zé Roberto und Franck Ribery

Wird in München auf Händen getragen: Zé Roberto ist die Konstante bei den Bayern. imago

Der Brasilianer nennt nun erstmals auch die Hintergründe, die ihn zum Bleiben bewegen. "Ich bin einfach sehr zufrieden", sagt er, "ich spiele meine beste Saison." Das stimmt: In 12 seiner 25 Pflichtspiele bewertete ihn der kicker mit einer besseren Note als 3 - schlechter als 4 war er nie. Zé Roberto ist die Konstante im Team, er agiert nahezu fehlerfrei, immer dynamisch und ist, wie Philipp Lahm feststellt, "mit seinen 34 noch wahnsinnig fit". Zudem hat der "alte Mann" (Zé über Zé) doch noch die Ruhe vor dem Tor gefunden. Sechs Pflichtspieltreffer sind viel für ihn.

Trotzdem hat der Mittelfeldstar lange gebraucht, um seinen Plan, München im Sommer zu verlassen, zu verwerfen. Am Anfang der Saison war für ihn klar, dass es seine letzte in der Bundesliga sein wird. Wie er jetzt verriet, war der Verein daran nicht unbeteiligt. "Ich wusste nicht, dass sie mich behalten wollen", sagt Zé. Mit Klinsmann kamen auch Fragen: Setzt der neue Trainer wirklich auf mich? Hat Bayern mit ihm Erfolg? Ist sein Training nicht zu hart? Er sprach sogar mit dem Vorstand über seine Zweifel. Doch dann spielte er immer besser und erhielt schnell die Signale, die er vermisst hatte. Klinsmann, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge - sie alle bemühten sich um Zé. Woche für Woche reifte schließlich in ihm der Gedanke, doch weiterzumachen. Zumal es auch im privaten Bereich in München sehr gut passt. Er fühlt sich wohl mit seiner Frau und den drei Kindern. Die internationale Schule, die sie besuchen, nennt er perfekt. Er kann sich sogar vorstellen, nach dem Karriereende in dieser Stadt zu leben.

Eine Frage allerdings muss erst noch geklärt werden, und sie ist brisant: Zé Roberto hätte am liebsten einen Zweijahresvertrag - genau wie Mark van Bommel(31), dem aber nur ein Jahr angeboten wird. Kriegt er nun, was dem Kapitän verwehrt bleibt? Das könnte der Knackpunkt bei den Verhandlungen sein, die noch im Februar anstehen. Bayerns Bosse gehen von einem Jahr aus - und einer Zusage Zé Robertos.

Am Wochenende steht nun erst mal die Reise nach Berlin an, zum Topspiel. Dann rückt Franck Ribery wieder in den Mittelpunkt. Der Superdribbler, der jetzt bekanntgab, dass viele Klubs ihn wollen: Real, Barca, Chelsea, Manchester City, Juve. Seine Konzentration gelte derzeit aber den Bayern. Wer Ribery zuletzt kicken sah, hat daran keinen Zweifel.

Bernd Salamon