Bundesliga

"Wir müssen Platz 15 halten"

Karlsruhe: Rückkehrer Giovanni Federico

"Wir müssen Platz 15 halten"

Giovanni Federico

Zurück im KSC-Trikot: Giovanni Federico will in Karlsruhe an vergangene Erfolge anknüpfen. imago

kicker: Herr Federico, was versprechen Sie sich vom Wechsel von der Borussia zurück zum KSC?

Giovanni Federico: Erfolg!

kicker: Was vor allem bedeutet, Sie wollen wieder spielen.

Federico: Ich weiß noch, wie es das erste Mal für mich in Karlsruhe lief und hoffe natürlich, daran anknüpfen zu können. Wenn ich spiele, hilft es mir und dem KSC.

kicker: Die Borussia war Ihr Wunschverein. Waren eineinhalb Jahre Dortmund eine verlorene Zeit?

Federico: Verlorene Zeit ist falsch. Im ersten Jahr erlebte ich viel Neues. Da habe ich eine Menge mitnehmen können. Diese Saison lief es anders, als ich erhofft hatte.

kicker: Die Gründe?

Federico: Unter Thomas Doll war der Konkurrenzkampf nicht so groß wie unter dem jetzigen Trainer. Mit den Neuen stieg die Qualität im Kader.

kicker: Warum sind Sie gescheitert?

Federico: Es ist schwierig, das zu erklären. Diese Saison bekam ich eigentlich keine Chance mehr. Ich war wohl nicht der Spielertyp für das System, wie es sich Jürgen Klopp vorstellt. Ich war aber nicht der einzige, der Probleme hatte.

kicker: Dortmund spielt ein 4-4-2, mit einem zentralen Offensiven hinter zwei Spitzen. Ist das nicht ihre Rolle, für die Sie der KSC holt?

Federico: Jeder Trainer lässt das 4-4-2 unterschiedlich spielen. Manche lassen dem "Zehner" alle Freiheiten, wie etwa Diego in Bremen. Ein Tamas Hajnal muss bei der Borussia viel mit nach hinten arbeiten.

kicker: Bekannt sind Ihre Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Wie soll das in Karlsruhe funktionieren?

Federico: Beim KSC wird die "10" anders interpretiert. Natürlich fängt Defensivarbeit vorne an. Dafür bin ich mir auch bestimmt nicht zu schade. Doch ich wurde vor allem geholt, um die Offensive zu beleben. Ich hoffe, dafür werden mir meine Mitspieler den Rücken freihalten. Wenn ich das eine oder andere Tor schieße oder vorbereite, wird man mir sicher verzeihen, wenn mir manchmal die Kraft fehlt, um nach hinten zu arbeiten.

kicker: Sie sind nur ausgeliehen. Die Tür ist also noch nicht zu?

Federico: Endgültig nicht. Doch die Chance, dass sich meine Situation in Dortmund bis zum Sommer ändern wird, ist eher gering.

kicker: In Köln schafften Sie den Sprung nicht, in Dortmund landeten Sie in der Sackgasse. Ist der KSC Ihre letzte Chance, Stammspieler in der Bundesliga zu werden?

Federico: Ich habe einige gute Spiele gemacht. Ich denke, ich bin gut genug für die Bundesliga.

kicker: Müssen Sie Ihr Spiel umstellen, um sich optimal einbringen zu können?

Federico: Trainer Becker weiß, wie er mich zu nehmen hat. Er schenkte mir immer sein Vertrauen. Wir haben zwei Jahre sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Warum sollte das nicht wieder klappen?

kicker: Wie sehen Sie die Chancen des KSC auf den Klassenerhalt?

Federico: Momentan sind wir Tabellenfünfzehnter. Diesen Platz müssen wir verteidigen. Dafür ist unsere Mannschaft stark genug.

kicker: Ihr Vertrag in Dortmund läuft bis 2010. Sehen Sie beim Ligaverbleib Ihre Zukunft beim KSC?

Federico: Ausgeschlossen ist nichts. Sonst wäre ich nicht zurückgekommen.

Uli Gerke