Bundesliga

Boateng ist fast angekommen

Köln: Nur die Unterschriften fehlen noch

Boateng ist fast angekommen

Fußball, 1. FC Köln: Derek Owusu Boateng

Trainert bereits mit dem 1. FC Köln: Derek Owusu Boateng wird die Geißböcke verstärken. imago

Ursprünglich war der dann ablösefreie Transfer für den Sommer geplant. Die sofortige Verpflichtung wurde erst durch die seit Dezember unklare Zukunft von Beitar möglich, da der russische Mäzen Arkady Gaidamak seitdem verschwunden ist. So reduzierte Beitar die Forderungen für Boateng, der bereits mit Köln einig war. "Das hat uns in die Karten gespielt", so Meier. Beitar habe bei Boatengs Wechsel von AIK Stockholm nach Jerusalem 2006 noch 1,5 Millionen gezahlt.

Doch wie plant der FC mit dem 25-Jährigen, der "ein Vorgriff auf die Saison 2009/2010" ist, wie Meier betont? Boateng ist ein Mittelfeldspieler, der eine ähnliche "Rolle wie Petit" ausfüllen könnte, also als der offensivere von zwei defensiven Mittelfeldspielern vor der Abwehr.

Der schussstarke und dynamische Rechtsfüßer, der von 1999 bis 2003 in Griechenland (AO Kalamata, Panathinaikos, OFI Kreta) spielte, sei bislang "angesichts seiner Qualität in den falschen Ligen gewesen", glaubt Meier, der den Neuen so beschreibt: "Er ist wahnsinnig schnell, ein bulliger Typ, der hinlangt, wenn es sein muss."

Doch Boateng ist nicht auf die Defensive beschränkt. "Er kann das Spiel sehr gut eröffnen. Das ist seine Stärke, nach Balleroberung gleich auf Angriff umzuschalten. Er ist kein Zerstörer und Abräumer, arbeitet aber viel. Er ist ein Verbinder, aber auch nicht richtig torgefährlich", ordnet Trainer Christoph Daum den Athleten als "Achter" ein.

Als solcher spielte Boateng bislang 18-mal für Ghana. Drei seiner Einsätze absolvierte er bei der WM 2006. Seinen besten beim 2:0 gegen Tschechien als Einwechselspieler (kicker-Note 2,5) - in Köln.

Hier soll er bald glänzen. "Wenn die Eingewöhnungszeit abgeschlosen ist, werden wir viel Freude an ihm haben", prognostiziert Meier, dem mit dem Transfer aber auch ein Problem erwächst. Durch Boateng wird die Konkurrenz im defensiven Mittelfeld noch größer.

Vielleicht zu groß für Marvin Matip (23), um den angestrebten Stammplatz zu ergattern. Würde sich Matip von einem solchen weiter entfernen, käme für ihn die von Meier gewollte Vertragsverlängerung nicht in Frage. Bereits vor Boatengs Verpflichtung hatte Matip erklärt, die ersten Rückrundenspiele abwarten zu wollen, bevor er über seine Zukunft entscheide.

Stephan von Nocks