Bundesliga

Grün im grauen Mittelmaß

Bremen: Sieg in München als Highlight

Grün im grauen Mittelmaß

Per Mertesacker, Özil und Mesut Diego (v. li.)

Kein Bild mit Seltenheitswert: Ratlosigkeit bei Per Mertesacker, Mesut Özil und Diego (v. li.). imago

Die Grüße zu den Festtagen waren schließlich noch in Ordnung. Immerhin hatte der in der ersten Halbserie weitgehend entzauberte Vize des Vorjahrs am Ende noch Gas gegeben, um eine schmucklose Saison-Halbzeit noch einigermaßen versöhnlich enden zu lassen. Von einem "versöhnlichen Abschluss" sprach denn auch Klaus Allofs, der bitter enttäuschte Manager, nach dem Doppelschlag in der letzten Woche: Erst der Erfolg gegen Inter Mailand, der nach dem Aus in der Champions League das Überwintern im Trostwettbewerb UEFA-Cup garantiert, dann der Sieg im Nordderby gegen den Emporkömmling Wolfsburg, der den Rang in der Lauerstellung in der Liga zementierte.

"Zu wenig Punkte", stöhnen sowohl Allofs als auch Thomas Schaaf, der im zehnten Jahr seines Schaffens besonders geforderte Trainer. Platz 8 nur, neun Punkte hinter der Spitze, sieben Zähler hinter Platz 3, dem angestrebten Minimalziel - Werder 2008 nur graues Mittelmaß.

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Es mangelte an der Konstanz. Triumphen wie dem Sieg in München, den Heim-erfolgen gegen Hoffenheim, Hertha und Frankfurt folgten magere Darbietungen. Nur selten präsentierte Werder, zuletzt immer Garant für ästhetischen Fußball, Höchstleistungen am Stück. Selbst Leistungsträger wie Diego (durch Olympia), Frings (durch die EM) und Mertesacker (durch Verletzung) brachten nicht durchweg Topform. Es kriselte, vor allem auf den Außenpositionen. Zum Glück erwies sich Chelsea-Leihgabe Claudio Pizarro als treffsicher und wies Mesut Özil sein Talent nach. Es bleibt das Hoffen auf die Rückrunde: Werder will und muss das Feld von hinten aufrollen.

Hans-Günter Klemm