Bundesliga

Boulahrouz und Pardo trifft's hart

Stuttgart: Bei Babbel zählen keine Namen, nur der Erfolg

Boulahrouz und Pardo trifft's hart

Bankangestellter: Khalid Boulahrouz gehörte gegen den FC Bayern nur zur VfB-Reserve.

Bankangestellter: Khalid Boulahrouz gehörte gegen den FC Bayern nur zur VfB-Reserve. imago

Dabei hat Teamchef Markus Babbel durchaus schwierige Fälle zu lösen, die geeignet wären, die gute Laune zu killen. Zum Beispiel setzte er zwei gestandene Nationalspieler auf die Bank und brachte sie auch im Laufe der 90 Minuten gegen den FC Bayern nicht zum Einsatz. "Das waren ganz harte Entscheidungen", sagte Babbel, "Pardo und Boulahrouz draußen zu lassen." Letztlich habe er sich für die kopfballstärkeren Varianten entschieden, also Khedira und Delpierre.

Keiner kann sich sicher sein

Babbel hat binnen kürzester Zeit die luxuriöse Situation geschaffen, dass er die Qual der Wahl hat, weil: "Jeder zieht hundertprozentig mit und dadurch ergibt sich schon im Training ein unglaublich hohes Niveau." Keiner kann sich sicher sein, ob er spielt oder zum Kader gehört - alles wird dem Erfolg untergeordnet.

Markus Babbel spricht von einer "Sensationstruppe", wenn er über seinen Kader spricht. Genau da setzte er nach seiner Amtsübernahme vor drei Bundesliga- und einem UEFA-Pokalspiel an. Er redete sein Team stark. "Im Grunde ging es hier erst mal darum, den Spielern wieder klarzumachen, dass sie erstklassige Fußballer sind. Dass der VfB sie nicht mal eben so, sondern aufgrund ihrer spielerischen Qualitäten geholt hat."

Dieser Glaube an die außergewöhnlichen Fähigkeiten und das ständige Betonen derselben hat aus einer zahmen, harmlosen Mannschaft eine bissige, gefährliche Truppe gemacht. Zwei Tore hat sie gegen die Bayern jeweils in der Nachspielzeit erzielt. Was bedeutet das für Babbel? "Dass wir den Willen haben, bis zum Schlusspfiff alles zu geben. Und dass wir topfit sind."

Letzteres ist auch ein Lob für Armin Veh, seinen Vorgänger. Die Fitness stimmte, es mussten lediglich einige Blockaden im Kopf gelöst werden. Bis hierhin hat Babbel diese Aufgabe blendend gelöst. "Man sieht, dass jeder Einzelspieler aufgewertet wird. Jeder hat das Gefühl dazuzugehören", sagt Manager Horst Heldt. Genau das war bei Veh am Ende anders.