Bundesliga

Halil Altintops Reifeprozess und Kevin Kuranyis "Serie"

Schalke: Tönnies-Forderung stört die Profis nicht

Halil Altintops Reifeprozess und Kevin Kuranyis "Serie"

Schalkes Halil Altintop und Kevin Kuranyi

Doppelpack: Halil Altintop beendet seine Torflaute, Kevin Kuranyi (re.) nicht. imago

Es waren die ersten Saisontreffer des türkischen Natio-nalspielers, der nach seiner 20-Tore-Spielzeit 2005/06 für Lautern nur noch 14-mal für Schalke traf. Nicht zuletzt wegen seines - lange ungeliebten - Parts als Flügelstürmer. Doch damit hat sich Altintop inzwischen arrangiert: "Bei mir hat ein Umdenken stattgefunden. Ich bin zum Teamplayer gereift."

Zugleich hat Altintop die Rolle des Buhmanns beim eigenen Anhang abgegeben - an Kevin Kuranyi (26). Der vergab diesmal zwei "Hundertprozentige" und setzte damit die schwarze Serie seiner haarsträubenden Fehlschüsse (Bochum, Dortmund, Leverkusen) nahtlos fort. Bei seiner Auswechslung gabs die obligatorischen Pfiffe, obwohl Kuranyi, etwa bei der Einleitung der ersten beiden Treffer, auch starke Szenen hatte. Hinterher zeigte sich der Ex-Nationalspieler zwar aufgeräumt. Aber: "Eine Erklärung dafür, dass ich die Bälle nicht reinmache, habe ich auch nicht."

Immerhin: Etwaiger Druck, entstanden durch die Zehn-Punkte-Forderung von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies (52), sei nicht schuld. "Druck kann hilfreich sein", sagt Kuranyi, "und der Zeitpunkt war absolut okay." Anders als zuvor Trainer Fred Rutten (45) reagierten die Profis nach dem Sieg professionell-gelassen auf den Tönnies-Vorstoß. "Ronaldinho, Ronaldo, Beckenbauer, alle großen Fußballer müssen mit Druck klarkommen", sagte etwa Marcelo Bordon (32). "Die Forderung deckte sich mit unseren eigenen Ansprüchen", so Jermaine Jones (27). Und Heiko Westermann (25) betont: "Aus vier Spielen wollen wir normal nicht zehn, sondern zwölf Punkte." Was einen höchst versöhnlichen Vorrundenabschluss bedeuten würde.