Bundesliga

Der Poker um Eren Derdiyok

Schalke: Kommt Konkurrenz für Kuranyi?

Der Poker um Eren Derdiyok

Unter Schalker Beobachtung: Eren Derdiyok (l.) im Duell mit Barcelonas Rafael Marquez.

Unter Schalker Beobachtung: Eren Derdiyok (l.) im Duell mit Barcelonas Rafael Marquez. imago

An dem beidfüßig spielstarken 1,90-Meter-Hünen sind bereits seit geraumer Zeit Leverkusen, Hoffenheim, Hamburg und Dortmund interessiert. Und im Poker um Derdiyok mischt nun auch Schalke mit.

Der kicker erreichte Müller zur Halbzeit im Stadion, da witzelte der S04-Macher zunächst: "Ich beobachte Messi..." Doch auf konkrete Nachfrage zu Derdiyok: "Ich sage nichts, damit ich nichts Falsches sage." Berater Volker Struth verkündete kürzlich bereits: "Klar ist, dass Eren Derdiyok in die Bundesliga wechseln wird." Nur ob kommenden Sommer, ob nach Vertragsende in Basel 2010 oder bereits diesen Winter, sei ungewiss und Verhandlungssache zwischen den Klubs.

Auf Schalke würde der Schweizer Nationalstürmer (sieben Einsätze, ein Tor) seinem Profil nach ausgerechnet zum internen Rivalen von Kevin Kuranyi (26), der bislang von den Verantwortlichen bewusst konkurrenzlos "gesetzt" war. Dass dies ein Manko sein kann, wurde in den vergangenen Wochen offensichtlich. Derdiyok würde so eine Schwachstelle im Kader ausmerzen - und wäre Schalkes Faustpfand für den Fall, dass Kuranyi seinen Kontrakt nicht über 2010 hinaus ausdehnen mag. Dass der Klub gerne verlängern würde, erklärte Müller am Mittwoch offiziell: "Wir wollen längerfristig mit Kevin weitermachen. Ein neues Vertragsangebot ist daraus die logische Konsequenz."

Zumindest zeitlich gesehen reagierte Müller damit unmittelbar auf die Gerüchte, Kuranyis-Ex-Verein VfB Stuttgart plane im Sommer 2009 eine Rückholaktion. Eine Story, die angesichts des möglichen Abschieds von Mario Gomez (23) zwar Charme besitzt, aber (noch) nicht als sonderlich "heiß" einzustufen ist. VfB-Manager Horst Heldt (38) betont, dass es keinen Kontakt zu Kuranyi oder Schalke gab. Kuranyi selbst sagt: "Ich weiß nur, dass es in der Zeitung steht, sonst nichts. Ich bin voll auf Schalke konzentriert." Auf Müllers Vorstoß reagierte der Torjäger gegenüber dem kicker indes ebenfalls zurückhaltend: "Ein schönes Gefühl, dass der Verein mit mir weitermachen will. Doch ich will jetzt erst einmal beweisen, was ich für Schalke eigentlich wert bin." Kommt Derdiyok, müsste Kuranyi das aber unter erschwerten Bedingungen tun.

Thiemo Müller