Bundesliga

Borussias "Dampflok" Hans Meyer

Gladbach: Paauwe als verlängerter Arm

Borussias "Dampflok" Hans Meyer

Er gibt die Richtung vor: Hans Meyer bei einer klaren Ansprache an seine Spieler.

Er gibt die Richtung vor: Hans Meyer bei einer klaren Ansprache an seine Spieler. imago

Was für ihren neuen Chef vor allem "dazugehört", bekamen Borussias Profis gleich zu spüren: Am Dienstag erstreckte sich die Vormittagseinheit, angefangen beim Krafttraining ab neun Uhr früh, auf fast vier Stunden. Nachmittags kamen noch einmal 90 Minuten dazu. Ins Schwitzen geraten dabei nicht nur die Spieler: Meyer zetert, Meyer gestikuliert, Meyer stampft über den Rasen, als er hätte er persönlich einen imaginären Gegner niederzuwalzen. Meyer - Borussias Dampflok im Abstiegskampf.

"Es ist intensiv, es ist Zug drin", schnauft Verteidiger Alex Voigt (30), "und das ist jetzt auch richtig so." Noch wichtiger werden die sportlichen Maßnahmen gegen Karlsruhe sein. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit ließ der Coach am Mittwochvormittag ein internes Elf-gegen-elf-Testspiel absolvieren. Danach scheint klar: Meyer wird sein Team im bereits von Interimscoach Christian Ziege (36) beim 2:2 in Bochum praktizierten 4-3-3-System auflaufen lassen. Und auch in ähnlicher Besetzung. Wahrscheinlich ist nur eine Änderung hinten rechts: Der starke Gohouri laboriert an einem Muskelfaserriss, Vertreter Ndjeng enttäuschte - vermutlich die Chance für Tobias Levels (21).

Als Kapitän dürfte erneut Patrick Paauwe (32) die Mannschaft aufs Feld führen. Der taktisch starke "Sechser" gilt schon jetzt als Meyers verlängerter Arm. Grundsätzlich hohe Wertschätzung genießt weiterhin auch der etatmäßige Spielführer Oliver Neuville (35). Seine Lieblingsposition als hängende Spitze existiert im 4-3-3 indes nicht. Als Außenstürmer scheinen somit erneut Karim Matmour (23) und Marko Marin (19) die Nase vorn zu haben. Auch wenn Meyer den Jungnationalspieler im Training schon betont an die Kandare nahm, vor allem aggressives Defensivverhalten anmahnte. Was Marin gerne aufnimmt: "Man spürt sofort, welche Erfahrung der Trainer hat. Und dass sie uns weiterhilft." Darauf kommt es an.

Thiemo Müller