Bundesliga

"Zwei, drei Spiele" ohne Lahm

FC Bayern: Abwehr wackelt weiter

"Zwei, drei Spiele" ohne Lahm

Philipp Lahm

Schonung ist angesagt: Philipp Lahm musste gegen Florenz verletzt raus. imago

"Wir hoffen, dass es nicht so langwierig ist, aber die nächsten zwei, drei Spiele planen wir mal ohne ihn", sagte Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann nach dem Ausfall des einzigen Linksverteidigers im Kader. Er könne den 24-Jährigen "auf dieser Position nicht gleichwertig ersetzen". Lahm wird zumindest in den Spielen gegen den VfL Wolfsburg am Samstag und bei Eintracht Frankfurt (29. Oktober) fehlen.

Gegen den AC Florenz war er nach seiner Auswechslung in der Pause durch Christian Lell ersetzt worden. Lahm machte bisher alle Pflichtspiele der Bayern mit und stand auch in der deutschen Nationalmannschaft regelmäßig in der Startformation.

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Lahms Verletzung war die schlechteste Meldung des Dienstagabends. Ansonsten herrschte viel Freude nach dem 3:0-Heimsieg über den AC Florenz im dritten Spiel der CL-Gruppenphase. "Wir spielen wieder so, wie wir letztes Jahr gespielt haben, und jeder weiß, was er tun muss und jeder fühlt sich gut dabei", sagte Kapitän Mark van Bommel, der zwischenzeitlich zum größten Opfer der Klinsmannschen Experimente und Rotationen wurde. Wie schon beim 1:0 in Karlsruhe lief das Bayern-Team in gewohnter 4-4-2-Formation auf. Bis auf den zurückgetretenen Keeper Oliver Kahn hatte Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld die selbe Taktik und weitestgehend das selbe Personal beim Double-Gewinn 2007/08 eingesetzt.

"Wir spielen wieder so, wie wir letztes Jahr gespielt haben, und jeder weiß, was er tun muss und jeder fühlt sich gut dabei."

Kapitän Mark van Bommel

Klose auf dem Weg nach oben

Auffällig waren vor allem Miroslav Klose und Bastian Schweinsteiger. Die Formkurve des Stürmers zeigt steil nach oben. "Wir kriegen so langsam die ersten Ergebnisse unserer sehr intensiven Trainingsarbeit der letzten drei Monate. Bei Miro ist es offensichtlich, auch im Training, dass er immer besser in Fahrt kommt", lobte Trainer Klinsmann. "Wir waren abgezockter", war Kloses knapper, aber zutreffender Kommentar zum Spiel. Immerhin hat er seinen ersten Champions-League-Treffer für die Münchner erzielt. Davor traf er das letzte Mal in der Königsklasse am 6. Dezember 2005 beim 5:1 seines damaligen Arbeitgebers Werder Bremen gegen Panathinaikos Athen. Im UEFA-Cup traf er für die Münchner in der abgelaufenen Spielzeit in 12 Spielen fünfmal.

Abgezockt - das gilt auch für Schweinsteiger. Der Mittelfeldmann markierte nach Zuspiel von Ribery mit viel Selbstvertrauen das 2:0 und wird von Klinsmann auf dem Weg zur Führungsfigur in der neuen Bayern-Hierarchie eingestuft. "Er wird immer mehr zu einem Wortführer in der Mannschaft."

Die Defensivschwäche macht allen Sorgen

Anzusprechen gilt auch nach dem Spiel gegen die Fiorentina die nicht gerade kleine Defensivschwäche. 23 Mal schossen oder köpften die Gäste auf das von Michael Rensing wohl behütete Münchner Tor. Während Fiorentina-Goalgetter Alberto Gilardino von einem "Ergebnis, das lügt" sprach, sorgte sich Bayern-Präsident Franz Beckenbauer um die einst so stabile Abwehr, die ja auch zuletzt in der Bundesliga arg wackelte. "Man hat fünf Tore gegen Bremen und drei gegen Bochum bekommen. Das ist eine deutliche Sprache, da muss man den Hebel ansetzen", so der Bayern-Präsident.