Bundesliga

Die Leiden des Schneider

Leverkusen: Optimismus nach Bandscheiben-OP

Die Leiden des Schneider

Bernd Schneider

Hat sein Comeback fest im Blick: Bernd Schneider gibt sich optimistisch. imago

Vor fast genau sechs Monaten war Schneider am 13. April beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart letztmals für seinen Verein aktiv. Es folgte die Hiobsbotschaft: Bandscheibenvorfall. Zunächst hoffte Bundestrainer Joachim Löw noch auf den "weißen Brasilianer" und stellte ihm quasi einen Freifahrschein aus. Doch daraus wurde bekanntermaßen nichts und die Nationalmannschaft ist heute für den 34-Jährigen weit entfernt - aber längst nicht abgeschrieben. Und so konzentriert sich Schneider derzeit auf sein Comeback für Bayer Leverkusen.

Im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst macht der Routinier seinen vielen Fans nach der langen Verletzungspause jetzt erstmals wieder Hoffnung: "Mir geht es mittlerweile wieder ganz gut, ich fühle mich täglich besser und hoffe, dass ich schon bald wieder mit dem Training beginnen kann. Aber ich muss geduldig sein. In der Reha mache ich tagtäglich Fortschritte, so dass ich optimistisch bin, dass ich bald wieder einsteigen kann. Und dann muss ich mich erst mal wieder im Klub durchsetzen, ehe wir von der Nationalmannschaft sprechen."

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Obwohl noch zum Zuschauen verdammt, verfolgt Schneider genau, was in Leverkusen und auch bei der Nationalmannschaft passiert und gibt sich dabei sehr gelassen: "Es ist einfach nur toll, dass es in Leverkusen und bei der Nationalmannschaft so gut läuft." Dabei schätzt er seine Rolle nüchtern und realistisch ein: "Ich habe kein Problem damit, wenn andere Spieler bei Leverkusen oder in der Nationalmannschaft auf sich aufmerksam machen. Ich freue mich, wenn sie gut spielen und bin keiner, der Konkurrenten den Erfolg neidet. Zudem ist mir klar, dass beide Mannschaften auch ohne Bernd Schneider gut spielen können."

Etwas Geduld braucht er noch, um sich wieder mit seinen Mitspielern messen zu können, aber in der Rückrunde möchte er angreifen und sich zunächst im Verein durchsetzen, was schwer genug werden dürfte. Die Rückendeckung genießt er aber hier wie dort weiterhin. Bayer-Sportchef Rudi Völler hat dem in Jena geborenen Profi eine Vertragsverlängerung über 2009 hinaus bereits in Aussicht gestellt. Da liegt die Überlegung eines Comebacks für die Nationalelf ja nahe. Schließlich findet 2010 die nächste WM in Südafrika statt. Wie wär's Herr Schneider? "Das wäre schon eine tolle Sache", aber er weiß auch: "Erst muss ich wieder völlig gesund werden und dann ich kann ich wieder träumen."