Bundesliga

Die Eintracht am Scheideweg

Frankfurt: Funkel bleibt gelassen

Die Eintracht am Scheideweg

Caio scheitert an Hahnel

Chance vertan! Caio scheitert per Elfmeter an Hahnel, die Eintracht fliegt gegen Rostock raus. imago

Wütende Fans forderten am Dienstagabend bereits Funkels Entlassung. Die Leistung der Eintracht hatten sie zuvor mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht. Der Trainer selbst gibt sich noch relativ gelassen: "Die Enttäuschung sitzt tief. Aber wir stecken nicht in einer Krise. Es gab schon kniffligere Situationen." Vielleicht. Heribert Bruchhagen sprach aber schon nach dem Aus gegen Rostock von einer "prekären Situation". "Das war nicht die Eintracht, die wir kennen. Das entspricht nicht unseren Erwartungen", kritisierte der Vorstandschef am Dienstagabend den dürftigen Auftritt des Favoriten.

Auch die Spieler wissen, was die Uhr geschlagen hat. "Es gibt mal gute und mal schlechte Zeiten. Heute sind die schlechten Zeiten angebrochen", unkte der kurz vor der Pause verletzt ausgewechselte Patrick Ochs. Patzt die Eintracht gegen Bielefeld erneut, ist die Krise endgültig nicht mehr wegzudiskutieren. Das weiß auch Funkel: "Wir brauchen am Sonntag einen Sieg gegen Arminia Bielefeld, um den Anschluss zu wahren. Es ist Zeit, dass wir die Negativserie beenden", forderte der Coach.

Ich habe bisher immer die richtigen Worte gefunden, das wird auch dieses Mal so sein.

Friedhelm Funkel, Trainer Eintracht Frankfurt

Wie das klappen soll? "Wir werden die völlig unnötige Niederlage aufarbeiten und schauen, dass wir schnell wieder zu Kräften kommen. Ich habe bisher immer die richtigen Worte gefunden, das wird auch dieses Mal so sein", glaubt Funkel, der die wütenden Reaktionen der Zuschauer nicht überbewerten wollte. "Wenn man verliert, ist das normal. Davon lassen wir uns nicht beeinflussen. Die Pfiffe und Rufe lassen mich kalt", versicherte er.

Caio hätte der aufkommenden Krisen-Diskussion am Dienstag bereits einigen Wind aus den Segeln nehmen können. In der Nachspielzeit vergab der eingewechselte Brasilianer vom Elfmeterpunkt aber die große Chance zum Sieg. "Wenn man solch ein Geschenk nicht nutzt, braucht man sich über die Niederlage nicht zu wundern", sagte Funkel. Der verschossene Elfmeter, er passte irgendwie ins Bild.