Bundesliga

Hertha erwägt Stadion-Neubau

Berlin: Kritik des Landessportbundes

Hertha erwägt Stadion-Neubau

Olympiastadion Berlin

Olympiastadion in Berlin: Tage als Fußballstätte gezählt? dpa

Demnach gäbe es zwar keine konkreten Pläne und auch keinen Auftrag für eine Machbarkeitsstudie. Dennoch werde sich der Verein mit dem Thema befassen. Hintergrund sei, dass der Mietvertrag der Hertha mit der Betreibergesellschaft des Olympia-Stadions im Jahr 2017 ausläuft. Es sei generell die Verpflichtung der Geschäftsführung von Hertha BSC, entsprechende Alternativen frühzeitig zu prüfen.

Die Hertha verweist darauf, dass wegen der schwierigen Rahmenbedingungen im Olympiastadion dem Verein wirtschaftliche und strategische Nachteile entstünden. Da es keine bestehende Stadionalternative in Berlin gibt, liege es auf der Hand, sich "rechtzeitig und seriös mit der zentralen Thematik einer adäquaten Spielstätte für die Folgejahre - auch in Form eines reinen Fußballstadions in Berlin oder im Umfeld" - zu befassen.

Für einen Neubau sprächen eine bessere Infrastruktur für die Fans, vor allem aber "eine bessere Atmosphäre". Wegen der Laufbahn rund um das Spielfeld ist im Olympiastadion die Distanz zu den Zuschauerrängen deutlich größer als dies bei einem reinen Fußball-Stadion der Fall wäre.

Der Landessportbund Berlin (LSB) kritisierte in einer ersten Stellungnahme die Hertha-Überlegungen. LSB-Präsident Peter Hanisch warnte: "Hertha muss die Bodenhaftung bewahren." Allein der Respekt vor dem Geld der Bürger verbiete eigentlich alle Neubau-Gedankenspiele: "Ein Versprechen, auf eigene Kosten des Vereins zu bauen, wäre kaum zu halten."

Das Berliner Olympiastadion hat nicht nur eine lange Tradition als Spielstätte des DFB-Pokalfinales, sondern war auch Austragungsort des WM Finales 2006. Im Hinblick auf die WM 2006 wurde es durch den Bund für rund 250 Millionen Euro saniert.