Bundesliga

TV-Vertrag: Zurück auf Los

DFL plant neue Ausschreibung

TV-Vertrag: Zurück auf Los

Leo Kirch

Comeback gescheitert: Die DFL löst den Vertrag mit Leo Kirchs Sportrechteagentur. imago

Nach dem Veto des Kartellamtes gegen das geplante Vermarktungsmodell des Fußball-Paketes, das den Vereinen ab der Saison 2009/10 500 Millionen Euro garantiert hätte, zeichnete sich diese Entwicklung bereits ab. Das Kartellamt hatte das DFL-Modell für die zentrale TV-Vermarktung abgelehnt, weil es nach ihrer Ansicht den Anforderungen einer angemessenen Verbraucher-Beteiligung nicht genügt. Die Wettbewerbshüter fordern auch in Zukunft eine zeitnahe "Highlight-Berichterstattung" im frei empfangbaren Fernsehen. Diese ist bis zum Saisonende durch die ARD-Sportschau vor 20.00 Uhr gewährleistet.

Die DFL und Kirch hingegen wollten über exklusivere Rechte die Einnahmen erheblich steigern. Durch die Entscheidung des Kartellamtes wurde dem Vertrag allerdings die Grundlage entzogen. Sirius hatte der DFL für den Verkauf der Fußballrechte ursprünglich drei Milliarden Euro für die Zeit von 2009 bis 2015 zugesichert. "Die Vertragsgrundlage ist weggefallen. Das gibt beiden Vertragsparteien die Möglichkeit, den Vertrag aufzulösen", sagte Peter Peters von der DFL bereits im August. Dem Bericht des Handelsblatts zufolge wollten weder die DFL noch Kirch den Bruch bisher bestätigen oder kommentieren.

Die DFL muss jetzt an einer neuen Ausschreibung der Bundesligarechte arbeiten. Vor Beginn des nächsten Jahres ist jedoch nicht mit einer Vermarktung zu rechnen.

Damit gerät die DFL jetzt gehörig unter Druck. Die Vereine brauchen Planungssicherheit, müssen spätestens bis 15. März 2009 wissen, mit welchen Honoraren sie in Zukunft rechnen dürfen. Dann müssen sie ihre Etatplanungen für das Lizenzierungsverfahren mit den Bilanzen per 31. Dezember 2008 einreichen.