René Rydlewicz wird wegen seiner Äußerungen im kicker-Interview von Hansa Rostock zur Kasse gebeten. dpa
"Ich habe mich ein Jahr lang schützend vor ihn gestellt. Ich kann seinen Frust verstehen. Es wird von mir keinen bösen Kommentar geben", sagte Pagelsdorf am Montag.
Rydlewicz hatte in dem Interview eine weitere Zusammenarbeit mit dem 50-Jährigen ausgeschlossen. "Unter Pagelsdorf macht es keinen Sinn mehr", sagte der 34-Jährige, dessen Vertrag bei den Hanseaten am Saisonende ausläuft und der kaum noch von Pagelsdorf berücksichtigt wird.
Der Mittelfeldspieler kam in dieser Saison nur sporadisch zum Einsatz. In der Bundesliga stehen für ihn lediglich vier Einsätze zu Buche - keiner davon allerdings über die komplette Distanz. Im Pokal durfte er dagegen zweimal über die volle Spielzeit ran. Besonders beim 6:0 über Kickers Offenbach in der 2. Hauptrunde zeigte er eine gute Leistung und erzielte ein Tor: "Ich kann es nicht verstehen, dass ich nicht mehr gebraucht werden soll und gar keine Rolle mehr spiele", zeigte er sein Unverständnis über sein Reservistendasein.
Spielersteckbrief
Gleichzeitig kritisierte er auch die Vereinskonzept, hauptsächlich mit jungen Talenten zum Erfolg zu kommen. "Dieses ganze Gerede von Ausbildungsverein und Blablabla ist totaler Quatsch. Nur wenn man alle Kräfte nutzt und alle Möglichkeiten ausschöpft, hat ein kleiner Verein wie Hansa die Chance auf den Nichtabstieg. Man kann nicht gänzlich auf Erfahrung verzichten", sagte der Profi.
Zwar nahm er die jungen Spieler in Schutz, doch die Tatsache, dass mit ihm, Ex-Nationalspieler Christian Rahn und dem Nigerianer Victor Agali drei erfahrene Akteure nur noch auf der Bank sitzen, ist für ihn "nicht mehr nachvollziehbar".
Drei Spieltage vor dem Saisonende hat Schlusslicht Hansa fünf Zähler Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. "Man kann als Verein alles tun, um in der Bundesliga zu bleiben. Oder man geht eben den anderen Weg und sagt, ich bilde auf Teufel komm raus Talente aus. Dann muss ich mich aber auch hinstellen und sagen, mir ist es egal, ob ich in der 1. oder 3. Liga spiele. Dann muss man sich auch die Konsequenzen vor Augen halten", meinte Rydlewicz.
Neben Hansa Rostock spielte Rydlewicz in der Bundesliga noch für Arminia Bielefeld, Bayer Leverkusen und 1860 München. In 277 Erstligapartien gelangen ihm 29 Tore.
