Bundesliga

Owomoyela: "Ein wichtiges Zeichen"

Berliner Staatsanwaltschaft klagt NPD-Trio an

Owomoyela: "Ein wichtiges Zeichen"

Patrick Owomoyela

"Ein wichtiges Zeichen": Patrick Owomoyela ist zufrieden mit der Entscheidung der Staatsanwaltschaft. imago

"Das ist für mich ein wichtiges Zeichen der Staatsanwaltschaft, die der Ansicht ist, dass der Fall genug Substanz hat, um jetzt den nächsten Schritt zu machen. Ob ich künftig als Nebenkläger auftrete, werde ich mit meinemAnwalt besprechen. Zu diesem Zeitpunkt des schwebenden Verfahrens werden wir uns noch nicht detaillierter äußern", zeigte sich Owomoyela am Dienstag zufrieden mit der Entscheidung der Berliner Staatsanwaltschaft.

Das NPD-Trio muss sich nun für den im WM-Jahr 2006 verbreiteten "WM-Planer" verantworten, ein Heft auf dessen Titel ein Spieler von hinten mit der Rückennummer 25 gezeigt wurde, damals die feste Nummer von Patrick Owomoyela bei der DFB-Auswahl, und der rassistische Slogan "Weiß. Nicht nur eine Trikot-Farbe! Für eine echte Nationalmannschaft!"

Patrick Owomoyela hatte damals gemeinsam mit seinem Anwalt eine einstweilige Verfügung erwirkt und damit die Verbreitung dieses "WM-Planers" eingedämmt. Die Polizei beschlagnahmte 70 000 Exemplare der NPD-Publikation. Owomoyela und der DFB stellten außerdem Strafanzeige.

"Bestätigung, dass es richtig war"

Für den 27-Jährigen ist die Ankündigung der Staatsanwaltschaft ein wichtiges Signal. Er hat die diskriminierende Aktion noch genau vor Augen. "Es ist für mich noch mal die Bestätigung, dass es richtig war, damals so entschlossen dagegen vorgegangen zu sein. Mit diesem Heft wurde deutlich für eine Nationalmannschaft mit Spielern ohne Migrationshintergrund geworben. Das kann nicht sein. Es ist verletzend, wenn man für eine rechtsradikale Kampagne so plakativ genutzt wird. Mit so einer direkten Attacke war ich bis dahin noch nie konfrontiert. Das war schon erschreckend."

Seine Motivation, gegen Rechtsradikalismus vorzugehen, ist bis heute ungebrochen. "Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt und bekomme einiges mit, was in dieser Richtung vorgeht. Zum Glück habe ich noch nicht ganz so viele negative persönliche Erfahrungen gemacht. Umso entschlossener wollte ich dagegen vorgehen."