Bundesliga

Heinen: Comeback nach 715 Tagen

Bielefeld: 37-Jähriger rettet Arminia einen Punkt

Heinen: Comeback nach 715 Tagen

Dirk Heinen kommt, Rouwen Fernandez geht

Comebacker: Dirk Heinen kommt, Rouwen Fernandez geht. dpa

Heinen absolvierte nämlich das erste Bundesliga-Spiel seit dem 31. März 2006. Damals stand er im Kasten des VfB Stuttgart und verlor mit den Schwaben in seinem 157. Bundesliga-Spiel 0:2 in Berlin. Gehalten hatte er damals ordentlich (kicker-Note 3), ehe er in den Fußball-Ruhestand ging, denn in der vergangenen Meister-Saison des VfB bestritt er kein Spiel und wurde doch Meister. Heinen ging danach nach Irland, wanderte mit seiner Familie aus. Schafe bestimmten fortan sein Leben, der Profi-Fußball war weit weg.

Bis zum 31. Januar, dann brauchte Arminia Bielefeld einen Ersatzmann, weil sich Reservekeeper Rowen Fernandez verletzte und die Ostwestfalen nur noch Mathias Hain für den Posten zwischen den Pfosten hatten. Heinen unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2008 und stand fortan als Standby-Profi zur Verfügung.

Am vergangenen Mittwoch brach sich dann Bielefelds Stammkeeper Hain eine Rippe an, so dass sich die Verantwortlichen der Bielefelder genötigt sahen, Heinen aus Irland wieder rüberzulotsen. Im Abschlusstraining war der Keeper dabei und in der 22. Minute schlug dann die Stunde seines Comebacks. Fernandez verletzte sich nach einer Rettungsaktion am Ellbogen, schleppte sich noch etwas durch, doch dann musste er raus.

Dirk Heinen

Meister mit dem VfB: Dirk Heinen mit Stammkeeper Timo Hildebrand. imago

Heinen kam und musste dreimal richtig hinlangen: In der 45. Minute hielt er mit einem super Reflex einen Kopfball von Balitsch, der aus fünf Metern auf ihn zuflog. In der 60. Minute entschärfte er einen weiteren Kopfball aus kürzester Distanz, den diesmal Bruggink abgab. Und in der Schlussminute hielt er den Punkt für die Arminen fest, als er Stajners Flachschuss um den Pfosten lenkte.

"Er war vorgestern noch bei seiner Schafherde in Irland. Und dafür hat er es Weltklasse gemacht. Er war von Null auf Hundert voll da", lobte Arminen-Coach Michael Frontzeck.

"Ich habe mich mit meinem Sohn im Garten vorbereitet. Einfach Tore aufbauen und los gehts", scherzte der Routinier nach dem Auftritt in der AWD-Arena. "Das was man so lange gemacht hat, verlernt man ja nicht. Außerdem habe ich im Training am Freitag kräftesparend gearbeitet und jeden dritten Ball durchgelassen."

Sein erstes Bundesligaspiel absolvierte Heinen 1994 für Bayer Leverkusen, danach spielte er neben Stuttgart auch noch für die Frankfurter Eintracht.