Bundesliga

Favre in Rostock auf der Bank

Hertha: Mündliche Verhandlung folgt

Favre in Rostock auf der Bank

Lucien Favre

Will sich bessern: Hertha-Trainer Lucien Favre. dpa

Hertha-Manager Dieter Hoeneß kündigte schon kurz nach Urteilsverkündung an, gegen die Entscheidung des Einzelrichters vorgehen zu wollen und eine mündliche Verhandlung zu beantragen. "Dieses Urteil ist unverhältnismäßig, nicht akzeptabel und unmöglich. Wir werden Favre zur Seite stehen", sagte Hoeneß.

Hertha BSC hat mittlerweile gegen das Urteil eine mündliche Verhandlung beantragt. Diese soll im Laufe der nächsten Woche stattfinden. Somit darf Lucien Favre am Samstag beim Spiel seiner Mannschaft in Rostock auf der Bank Platz nehmen.

Nach Angaben des DFB vom Mittwoch hatte Favre in der 54. Minute des Spiels bei Borussia Dortmund (1:1) nach einem angeblichen Foulspiel am Berliner Marko Pantelic seine Coaching-Zone verlassen, den Schiedsrichter-Assistenten Holger Henschel am Oberarm angefasst und in dessen Richtung dreimal den Vogel gezeigt. Zudem hatte er sich unsportlich gegenüber dem 4. Offiziellen, Sascha Thielert, geäußert. Favre war daraufhin von Schiedsrichter Babak Rafati (Hannover) auf die Tribüne geschickt worden.

Das Sportgericht hatte Favres Verhalten mit einer Stadion-Innenraumsperre für ein Spiel und einer Geldstrafe von 15 000 Euro geahndet.

"Ich war sehr verärgert, weil ein Foul an Marko Pantelic nicht gepfiffen wurde. Aber das darf ich nicht machen", hatte Favre am Tag nach dem Spiel gesagt. "Ich muss mich beherrschen, aber manchmal kommt es durch." Trotz seiner in der Schiedsrichter-Kabine vorgetragenen Entschuldigung und seines grundsätzlichen Verständnisses ("Der Job des Schiedsrichters ist schwerer als der des Trainers") folgten die Sanktionen.

Nach dem DFB-Ausbildungsordnungs-Statut wäre im Zeitraum von 30 Minuten vor und 30 Minuten nach dem Abpfiff seine Anwesenheit in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel und im Kabinengang wie im gesamten Innenraum untersagt. Er dürfe weder unmittelbar noch mittelbar mit seiner Mannschaft in Kontakt treten.