Kein Ausweg: Lukas Podolski (re.) bleibt unter Bayern-Trainer Ottmar Hitzfelds Fittichen. imago
"Ich hatte heute ein sehr gutes Gespräch mit Lukas zu diesem Thema und habe ihm mitgeteilt, dass er den FC Bayern nicht verlassen kann, weil wir ihn für die Zukunft brauchen", erteilte Karl-Heinz Rummenigge einem Wintertransfer des 22-Jährigen eine Absage. "Wir sind überzeugt von der Qualität von Lukas Podolski, und wir werden gemeinsam noch viele Erfolge erzielen." Podolski, der in München bis 2010 unter Vertrag steht, ist derzeit hinter Miroslav Klose und Luca Toni nur Ersatz und fürchtet dadurch um seine Chancen im Nationalteam bei der EM im Sommer in Österreich und der Schweiz.
Diese Furcht sehen Bundestrainer Jogi Löw und Bayern-Präsident Franz Beckenbauer nicht begründet, befürworten den Verbleib Podolskis und sehen dessen Zukunft nicht in Gefahr. "Es war immer unsere Meinung beim DFB: Lukas will und soll bleiben. Er soll sich durchsetzen", sagte Löw gegenüber Münchner Abendzeitung. Der "Kaiser" sieht es ähnlich. "Bayern steht mit Meisterschaft, UEFA-Cup und DFB-Pokal noch in drei Wettbewerben. Das Risiko erscheint mir zu groß, einen Stürmer abzugehen. Für seine persönliche Entwicklung ist Bayern auch besser", so Beckenbauer in der Bild.
Podolski wird aber, wie Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld durchblicken ließ, auch zu Beginn der Rückrunde erstmal auf der Reservebank Platz nehmen müssen. Beckenbauer fordert von dem Jungstar, sich mit der schwierigen Situation zu arrangieren. "Er kam sehr jung zu uns und steckt immer noch in der Lernphase. Der Konkurrenzkampf mit Klose und Toni macht ihn reifer. Da muss er sich durchbeißen", erklärte der 62-Jährige.
Für eine Garantie, dass er trotz seiner Bankrolle in München bei der EM spielen werde, sei es noch zu früh, sagte Löw. Aber: "Lukas weiß, dass wir auf ihn zählen, wenn seine Einstellung weiter stimmt und er Teileinsätze hat." Podolskis Bilanz im Adler-Dress ist im Übrigen hervorragend: 24 Tore in 44 Länderspielen.
Hoeneß erteilt Lehmann eine Absage
Manager Uli Hoeneß hat derweil einen Wechsel des Nationaltorwarts Jens Lehmann im Sommer vom FC Arsenal zu den Bayern nahezu ausgeschlossen. "Wir haben Michael Rensing immer wieder hingehalten, ihm versprochen, dass er die Nummer eins wird, wenn Oliver Kahn aufhört. Dann wäre es ja relativ wenig sinnvoll, für einen 38-Jährigen wieder einen 38-Jährigen nach München zu holen", sagte Hoeneß im DSF. Zudem sei Lehmann nicht der Spieler, "der ohne Druck auf der Bank sitzt und wartet, bis der Michael vielleicht krank oder verletzt ist". Über einen Wechsel des Nationalkeepers wird spekuliert seit Jürgen Klinsmann als künftiger Bayern-Trainer feststeht.
"Es besteht keine Abstellungspflicht"
Hinsichtlich der Abstellung von Nationalspielern zu den Olympischen Spielen in Peking (8. bis 24 August 2008) zeigt sich Rummenigge optimistisch."Gemäß Auskunft der FIFA besteht keine Abstellungspflicht der Spieler zu dem Olympia-Turnier. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Thema harmonisch und ohne Streit mit den Verbänden lösen können", sagte der Vorstands-Chef dem sid. Der Verein hatte sich zuvor an die FIFA gewandt. Demnach sei das olympische Turnier nicht verpflichtend in den internationalen Kalender eingetragen.
Argentiniens Olympiateam-Trainer Sergio Batista hatte Innenverteidiger Martin Demichelis und Mittelfeldspieler Jose Ernesto Sosa für das Olympia-Turnier nominiert. Zudem äußerten auch die beiden Innenverteidiger Lucio und Breno aus Brasilien den Wunsch, an Olympia teilnehmen zu wollen.
