Für Arminias Profis war die Zwischenlandung in Istanbul auf dem Weg ins Trainingslager im türkischen Belek nur ein kurzes Intermezzo - für Erhan Albayrak nicht. Der Mittelfeldspieler, mit einem Riesen-Trara von den türkischen Medien am Flughafen empfangen, blieb am Bosporus. Der 25-Jährige soll mit sofortiger Wirkung zu Fenerbahce Istanbul wechseln.
Albayrak und Fenerbahce sind sich einig, die Ablösefrage ist ebenfalls geklärt. Der Deal würde der Arminia 100 000 Euro Ablöse bringen. Am Samstag absolvierte der Türke die medizinische Untersuchung. Allerdings behält sich der Bundesligist vor, so lange mit der Freigabe zu warten, bis das Geld überwiesen wurde.
Pikant: Albayrak hatte den Transfer selbst eingefädelt, nachdem er - anders als alle anderen Stammkräfte, deren Verträge bis 2003 befristet waren - von der Arminia in punkto Vertragsgespräche auf den März vetröstet worden war.
In Albayrak verliert Bielefeld einen seiner vielseitigsten Akteure, da dieser überall auf der linken Seite einsetzbar ist. "Einen zweiten solchen Spieler haben wir nicht", gibt Trainer Benno Möhlmann zu, weiß aber auch: "Es hat keinen Sinn, ihn zu halten, wenn er mit seinen Gedanken in Istanbul ist."
Den Abgang Albayraks "werden wir taktisch anders auffangen", so Möhlmann. So können Daniel Bogusz und der nach einem Mittelfußbruch um sein Comeback kämpfende Marcio Borges den Part des linken Verteidigers übernehmen. Offensiv können Fatmir Vata und Mamadou Diabang, die in den letzten beiden Vorrundenspielen ohnehin auf dem linken Flügel den Vorzug vor Albayrak erhielten, dessen Rolle ausfüllen.
Jan Lustig