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Inter setzt auf Vieri - Paulo Sousa im Zwiespalt

Italien: Lazio Rom schaffte das Double - Am Dienstag Entscheidungsspiel um die Champions League

Inter setzt auf Vieri - Paulo Sousa im Zwiespalt

Lazio und die Römer kommen aus dem Feiern nicht mehr heraus. Mit dem 0:0 im Rückspiel bei Inter Mailand gewann der frisch gebackene Meister am vergangenen Donnerstag auch noch den Italia-Pokal. 80 000 glückliche Tifosi feierten am gestrigen Sonntag mit ihrer Mannschaft im Olympia-Stadion von Rom den Gewinn des begehrten Double. Zumal Lazio erst der vierte Klub des Landes ist, dem dieses Kunststück gelang. Und weil die Nachfrage nach dieser Fete so riesig war, wurde die Veranstaltung auch noch im nahen Flaminio- Stadion für 40 000 Fans auf einer Großbild-Leinwand übertragen. Bei der abschließenden Jubel-Arie in der römischen Oper sind dann am heutigen Montag nur noch 2000 handverlesene Ehrengäste zugelassen.

Der unterlegene Pokal-Finalist aus Mailand bereitet sich derweil auf sein zumindest finanziell wichtigstes Spiel der Saison vor. Im Stadion von Verona steigt am Dienstag das Entscheidungsspiel gegen den in der Serie A punktgleichen AC Parma um den vierten Champions-League-Platz.

Inters Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf Christian Vieri. Im Pokal-Finale gegen Lazio feierte der Nationalstürmer nach fast dreimonatiger Verletzungspause in der zweiten Hälfte ein viel versprechendes Comeback. Gegen Parma soll der mit einer Ablöse von 91 Millionen Mark teuerste Spieler der Welt von Anfang an stürmen.

Beim Gegner steckt Paulo Sousa in der Klemme. Der Portugiese gehört noch Inter, wurde im Winter an Parma ausgeliehen und wird voraussichtlich in der neuen Saison wieder nach Mailand zurückkehren. In Verona muss der Ex-Dortmunder nun sozusagen gegen seinen eigenen Arbeitgeber spielen.

In Florenz überschlagen sich unterdessen die Ereignisse. Die abermalige Kehrtwendung von Giovanni Trapattoni löste dabei allgemeines Kopfschütteln aus. Der 61-jährige Trainer verließ am Wochenanfang die Fiorentina und ließ wissen, dass es dieses Mal "endgültig" sei. "Trap" weiter: "Meine Entscheidung stand eigentlich schon seit längerem fest. Ich habe damit aber bis zum Schluss gewartet, weil ich keine zusätzliche Unruhe in die Mannschaft bringen wollte."

Den letzten Anstoß dürften aber neuerliche Anfeindungen durch Fiorentina-Fans gegen den Trainer sowie der wahrscheinliche Verkauf der Stars Batistuta, Torricelli und Jörg Heinrich gegeben haben. Um Gabriel Batistuta buhlen vor allem Inter und die beiden römischen Klubs Lazio und AS, das den Argentinier mit einer Jahresgage von elf Millionen Mark netto zum bestbezahlten Fußball der Welt machen will. Trapattoni hat nach eigener Aussage "Angebote aus mehreren Ländern, darunter auch aus Deutschland" und will sich in aller Ruhe entscheiden.

Alex Valerj