Junioren

Jagd auf Hitzlsperger

Jugend: Aston Villa will Bayerns Nationalspieler

Jagd auf Hitzlsperger

Nicht nur wegen seines Treffers gegen Frankreich rückt Thomas Hitzlsperger in diesen Tagen immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Denn der 17-Jährige wird von mehreren Vereinen im In- und Ausland heftig umworben. Vor wenigen Wochen absolvierte der U-17- Nationalspieler vom FC Bayern, an den er noch nicht vertraglich gebunden ist, ein Probetraining beim englischen Erstligisten Aston Villa. Nach kicker-Informationen ist auch der FC Liverpool an einer Verpflichtung interessiert, zudem liegen dem Linksfuß Anfragen aus der Bundesliga vor.

"Es war sehr interessant in England, das ist eine reizvolle Sache", sagt Hitzlsperger, dem bereits ein konkretes Vertragsangebot von Aston Villa vorliegt. Dort wäre der A-Jugendliche zunächst fürs Reserveteam vorgesehen. "Ich möchte aber auf jeden Fall abwarten, was mir der FC Bayern anbietet." Doch dort sieht man sich nicht in Zugzwang. "Wir gehen diesen Fall völlig emotionslos an und fühlen uns nicht unter Druck", sagt Bayerns Jugend-Koordinator Werner Kern, und deutlich ist die Verstimmung herauszuhören, die Hitzlspergers Probetraining auf der Insel ohne Absprache mit seinem Stammverein verursacht hat. "Wenn es einem bei uns nicht gefällt, dann soll er gehen." Basta.

So geschehen bei Hitzlspergers Teamkollegen Daniel Jungwirth. Den Junioren-Nationalspieler, von vielen Experten als talentiertester Mittelfeldspieler dieses Jahrganges gepriesen, hat der Rekordmeister Anfang der Woche wegen mangelnder Einstellung kurzerhand rausgeschmissen. "Wir haben ihm gesagt, er kann sich sofort einen neuen Verein suchen", erklärt Kern, "wenn einer den Willen nicht hat, kann er noch so talentiert sein. Aber eine faule Tomate muss man irgendwann aussortieren." Im Grunde sei diese Entwicklung freilich "zum Weinen".

Michael Pfeifer