Will wieder von Beginn an durchstarten: Oliver Neuville ist bereit für die Startelf. imago
Durch hartnäckige Achillessehnenprobleme verpasste der Stand-by-Nationalspieler den Großteil der Vorbereitung. Nur 29 Minuten stand er in dieser Saison auf dem Platz, am zweiten Spieltag beim 0:1 in Hoffenheim. Die Länderspielpause galt für Neuville als Gelegenheit, die restlichen Defizite aufzuarbeiten. Das ist geschehen. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich die 90 Minuten so locker schaffe", befand Neuville nach dem Charleroi-Spiel. "Im Training war ich körperlich gut drauf, aber ein Spiel ist etwas anderes. Ich habe noch Wettkampfpraxis benötigt." Erstmals seit dem 11.Mai stand der Torjäger über 90 Minuten auf dem Rasen. Jos Luhukay: "Wir wollten nichts überstürzen, sondern ihn Stück für Stück heranführen."
Dem Trainer kommt die Rückkehr seines Goalgetters gerade recht. Denn die Bildung des Angriffs mit Blick auf das Spiel in Hannover gestaltet sich schwierig. Der eigentlich unverzichtbare Rob Friend droht im nächsten Auswärtsspiel nur als Joker infrage zu kommen. Die Rückkehr nach Mönchengladbach ist erst für Freitag geplant. Am Mittwoch muss Friend in der WM-Qualifikation mit Kanada noch in Mexiko ran. "Man muss abwarten, in welcher Verfassung Rob zu uns kommt und ob ihm der Jetlag zu schaffen macht", so Luhukay. Die Hintertür: da das Hannover-Spiel auf Sonntag terminiert wurde, könnte für Friend die Zeit reichen.
Sollte Neuville den fraglichen Friend als zentralen Angreifer ersetzen, hätte sich für den Trainer zumindest ein kleines Luxusproblem erledigt. Bisher ging Luhukay vom Zwei-Spitzen-System ab und installierte hinter einer Speerspitze einen offensiven Mittelfeldspieler. Gegen Bremen (3:2) füllte diese Rolle Alexander Baumjohann derart überzeugend aus, dass er wohl auch in Hannover erste Wahl ist. Ob mit zwei Stürmern oder mit nur einem Angreifer und einer Offensivkraft dahinter - aus dem Trio Friend, Neuville und Baumjohann können nur zwei spielen.
Jan Lustig
