Bundesliga

Das Ende der Schonzeit für Millionen-Einkauf Grossmüller

Schalke: Nagelprobe für die Qualität des Kaders

Das Ende der Schonzeit für Millionen-Einkauf Grossmüller

Carlos Grossmüller

Blieb in aller Regel unauffällig: Schalkes Uruguayer Carlos Grossmüller. imago

Die gravierendsten Personalsorgen plagen Trainer Fred Rutten (45) jedoch im Mittelfeld: In Jermaine Jones (26) und Orlando Engelaar (28) liegen zwei von drei Leistungsträgern auf Eis. Dass Levan Kobiashvili (31) fürs Mittwoch-Länderspiel mit Georgien in Wales absagte - offiziell gab es Probleme mit dem Visum - sorgt zumindest für etwas Erleichterung.

Auch wenn Kapitän Marcelo Bordon (32) betont: "Entscheidend bleibt, dass wir auch in Bremen alle mit der gleichen Mentalität auf den Platz gehen: Wir müssen die drei Punkte holen!" Den Akteuren zu vertrauen, die zur Verfügung stehen, "lebt uns Fred Rutten vor", so Bordon.

In der Tat bemerkenswert, dass aus dem Schalker Lager trotz der unverschuldeten Misere kein Jammer dringt. Aber: Dass der Kader wirklich so hochwertig besetzt ist, wie Rutten und Müller behaupten, müssen die Profis nun beweisen.

Speziell für einen ist die Schonzeit vorbei: Carlos Grossmüller (25), vor Jahresfrist für 3,5 Mio. Euro von Uruguay-Meister Danubio FC geholt. Seitdem hatte der Mittelfeldmann genau einen gelungenen Liga-Auftritt: Am 11. Spieltag der Vorsaison beim 1:1 just gegen Bremen, als er per Freistoß traf. Ansonsten blieb Grossmüller, zwischenzeitlich für fünf Partien gesperrt, bestenfalls unauffällig.

Fußballerische Finesse deutete er zwar an, Laufarbeit und Präsenz genügten aber nie den Ansprüchen. Immer wieder bat Müller um Geduld für seinen Millionen-Einkauf, der in der Vorbereitung immerhin guten Willen demonstrierte: Schon eine Woche vorm offiziellen Start stieg Grossmüller ins Training ein. "Carlos ist nun hier angekommen", versichert Bordon, "er hat die Qualität." Am Samstag muss Grossmüller zumindest Engagement nachweisen. Viele Gelegenheiten, das Etikett des Fehleinkaufs abzustreifen, dürfte er sonst nicht mehr erhalten.

Thiemo Müller