Bundesliga

Funkel: "Ochs steht draußen und will Erdbeeren pflücken"

Frankfurt: Vor Spiel in Köln steht Frustbewältigung im Vordergrund

Funkel: "Ochs steht draußen und will Erdbeeren pflücken"

Patrick Ochs gegen Marc Stein

"Die Tore entstanden nach Fehlerketten": Patrick Ochs, hier gegen Marc Stein (re.). imago

Zur Sache ging es auch nach dem Spielchen sechs gegen sechs, allerdings verbal. Funkel und Reutershahn erklärten den Spielern lautstark, wie anfängerhaft sie sich taktisch gegen Hertha (0:2) angestellt hatten.

"Jeder kann mal einen schlechten Tag haben, aber für solche Fehler habe ich kein Verständnis." Im Fokus der Kritik stand Rechtsverteidiger Patrick Ochs (24). Funkel: "Ochs steht draußen und will Erdbeeren pflücken oder ich weiß nicht was." Hinzu sei auch noch der Fehler von Junichi Inamoto gekommen.

"Es ist doch klar, dass der Trainer nach so einem Spiel lauter wird und eine Ansprache hält. Natürlich hätte ich weiter nach innen rücken können, aber die Tore entstanden nach Fehlerketten", reagiert Hitzkopf Ochs sehr gelassen.

"Keiner hat gedacht, dass wir zum Start das Hertha-Spiel verlieren. Denn wir waren gut drauf", sagt Chris (29), was durchblicken lässt, wie groß die Ernüchterung auch im Mannschaftskreis ist. Die Eintracht hat sich in höheren Sphären gewähnt und ist prompt unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden.

Ob die Spieler die Lektion im Hertha-Spiel und die Ansprache von Funkel richtig verstanden haben, kann bezweifelt werden. "Ich habe im Spiel gegen Berlin alles gegeben", glaubt zum Beispiel Chris, der wie alle anderen bis auf Torhüter Oka Nikolov (34) weit von seiner Bestform entfernt war. Die Selbstkritik hält sich in Grenzen.

So bleibt abzuwarten, ob Sätze wie "Wir müssen jetzt einfach Punkte holen" (Chris) mehr sind als die branchenüblichen Statements in dieser Situation oder bei den zwei direkt aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen am Sonntag in Köln und Samstag darauf in Wolfsburg wirklich zu einer Trendwende führen.

Michael Ebert