Bundesliga

Kompany wechselt zu ManCity

Hamburg: Abwehrmann bekommt die Freigabe

Kompany wechselt zu ManCity

Vincent Kompany

Der Saison-Auftakt in München war zugleich Vincent Kompanys letztes Bundesliga-Spiel. imago

In zwei Jahren war dem Belgier (29 BL-Spiele, 1 Tor) der Sprung vom Supertalent zum Stammspieler nicht gelungen - spätestens seit dem Gezerre um seine Olympia-Teilnahme und Abreise war die Geduld bei den Bossen aufgebraucht. Und der Abschied, den der kicker bereits exklusiv vermeldete, ging noch am Donnerstag über die Bühne.

Der HSV gab einem lukrativem Angebot des englischen Erstligisten Manchester City statt und erteilte dem 22-Jährigen die Freigabe. Für 8,5 Millionen Euro lassen die Hanseaten den Innenverteidiger auf die britische Insel ziehen, wo er einen Vertrag bis 2012 erhält. Vor zwei Jahren musste der HSV noch zehn Millionen nach Anderlecht überweisen. Der Belgier ist nach van der Vaart (Real Madrid), Sam (Kaiserslautern) und Zidan (Dortmund) bereits der vierte HSV-Profi, der den Klub in diesem August verlassen hat.

Kommentar

"In den zwei Jahren, die er hier war, konnte er seine eigenen und unsere Ansprüche nicht erfüllen", erklärte HSV-Präsident Bernd Hoffmann und fügte an: "Es ist der richtige Schritt für beide Seiten."

HSV-Coach Jol muss nun vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC erneut seine Abwehr umbauen. Denn mit Bastian Reinhardt und Jerome Boateng fallen zwei weitere Defensivkräfte aus. Wahrscheinlich rückt Guy Demel nach innen und Collin Benjamin übernimmt die Außenbahn.

"Ich hätte mir gewünscht, dass Kompany noch bis Sonntag bleibt. Insgesamt war es aber eine Entscheidung, die wir so treffen mussten", gab Jol zu. Auf keinen Fall wird gegen die Badener eine Neuverpflichtung für Kompany auflaufen: "Diese Chance tendiert gegen Null", so Hoffmann. Frühestens kommende Woche werden die Hamburger also nachlegen.

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Kompanys Zukunft also ist geklärt - die von Petric könnte schon gegen den KSC auf dem Platz liegen. Jol jedenfalls schließt einen Kaltstart des Ex-Dortmunders nicht aus. Die heutige Übungseinheit hat der Coach auf den Nachmittag verlegt, mit dem Freitagstraining also kommt der Kroate auf zwei Einheiten bis zum ersten Spiel. Zu wenig, um sich im neuen Team zurechtfinden zu können? "Die anderen", entgegnet Jol, "können durch die Länderspiele auch nicht richtig trainieren."

Am vorigen Samstag haben sich Jol und Petric kennengelernt. "Konkret über taktische Inhalte", sagt Petric zum kicker, "haben wir noch nicht gesprochen." Das System aber kennt der neue Mann. Und sieht auf zwei Positionen Platz für sich. Ganz vorn hat Paolo Guerrero leicht versetzt hinter Ivica Olic agiert und ist aus der zweiten Reihe immer wieder vorgerückt. Jols 4-4-2 war streng genommen ein 4-4-1-1. Petric kann beide vordere Rollen bekleiden. "Ich kann sowohl die hängende Spitze spielen, habe aber auch schon ganz vorn gespielt." Die denkbare Variante: Olic, Sturmpartner von Petric im Nationalteam, rochiert auf die linke Bahn, Guerrero könnte dann entweder vor Petric stürmen oder weiterhin die hängende Position einnehmen. Jol will sich beide Varianten offenhalten: "Mladen und Paolo sind sich in der Hinsicht ähnlich."