Bundesliga

Real buhlt um Kruska

Dortmund: Valdez - "Durchbruch oder Aus"

Real buhlt um Kruska

Marc-André Kruska

Real ist an Marc-André Kruska interessiert. Der BVB will aber jetzt vielleicht doch behalten. imago

Dass sich für den U-21-Nationalspieler trotz dessen bereits 96 Bundesliga-Einsätzen kein anderer deutscher Erstligist konkret interessierte, war erstaunlich genug. Umso größer dürfte die Überraschung jetzt ausfallen: Nach kicker-Informationen bemüht sich ganz aktuell Spaniens Renommierklub Real Madrid um den 1,78 Meter großen Allrounder.

Der Plan der Königlichen: Kruska soll von Beginn an voll mit dem Starensemble von Chefcoach Bernd Schuster (48) trainieren, zunächst aber im Reserveteam Real Madrid Castilla zum Einsatz kommen. Im Sommer 2009 würde dann die Entscheidung fallen, Kruska entweder (leihweise) weiterzutransferieren - oder in die Erste Mannschaft aufzunehmen. Ein Traum für das Dortmunder Eigengewächs (seit 99 im Klub), und so oder so eine offenbar reizvolle Alternative.

Allerdings: Ob Kruska die Chance tatsächlich bekommt, ist noch offen. Was wiederum mit der inzwischen wieder gesteigerten Wertschätzung in den schwarz-gelben Reihen zusammenhängt. Nach der Verletzung von Tinga (30) und Kruskas bisher guter Vorbereitung sind Trainer Jürgen Klopp (41) und Sportdirektor Michael Zorc (45) zumindest nicht mehr voll überzeugt davon, ihr Talent wirklich ziehen zu lassen. Fortsetzung folgt.

Vor einer weichenstellenden Saison steht, ebenso wie Kruska, derweil auch Teamkollege Nelson Valdez (24). "Es geht um meinen Durchbruch oder mein Aus in Dortmund", sagt der seit seinem Wechsel aus Bremen 2006 so glücklose Stürmer (nur drei Tore in zwei Spielzeiten), "diese Situation ist mir bewusst". Trotzdem, versichert Valdez, habe er eine neue Gelassenheit gefunden: "Ich bin auch durch die negativen Erfahrungen lockerer geworden." Die Rückendeckung durch Klopp, der kurz nach Amtsantritt gleich öffentlich eine Lanze für den Paraguayo brach, ist neu für Valdez und "ein schönes Gefühl". Aber: "Die vorherigen Trainer nehme ich mit Sicherheit nicht als Alibi. Die Schuld liegt bei mir. Genügend verschiedene Trainer hatte ich hier schließlich."

Und, bei allem Respekt vor Klopp: Gelingt Valdez, was er sich vorgenommen hat, wird er beim BVB auch noch einige andere Chefs erleben. "Wenn ich mich jetzt durchsetze", erklärt Valdez (derzeit Vertrag bis 2010), "dann würde ich gerne bis zum Karriereende in Dortmund bleiben. Denn es gefällt mir hier perfekt." Was sich nun also "nur" noch in Toren niederschlagen muss. Die Chance, sich zu beweisen, wird Valdez wegen Alex Freis verletzungsbedingtem Ausfall zu Saisonbeginn aller Voraussicht nach bekommen.

Thiemo Müller