Bundesliga

Benficas Petit im Anflug

Köln: Gefährlicher Freistoßschütze

Benficas Petit im Anflug

Internationaler Klassemann für Kölns defensives Mittelfeld? Benficas Petit.

Internationaler Klassemann für Kölns defensives Mittelfeld? Benficas Petit. imago

Noch mauert Michael Meier. Kölns Manager mag nicht bestätigen, dass der FC für die Sechserposition einen internationalen Klassemann an der Angel hat, den portugiesischen Nationalspieler Petit (31) von Benfica Lissabon.

Dass sich der FC um einen Spieler der Kategorie Petits bemüht, verwundert nicht mehr, hatte der Klub doch schon heftig um Paulo Assuncao (28, jetzt Atletico Madrid) und Gilberto Silva (31, jetzt Panathinaikos) gebuhlt. Bei Petit ist das Werben aber wohl erfolgreich.

Der Portugiese, mit ganzem Namen Armando Goncalves Teixeira, hat 57 Länderspiele absolviert und spielte auch bei der EURO. Dabei war die abgelaufene Saison für ihn keine gute. Nach einem Kieferbruch bestritt er nur 17 Ligaspiele. Bei der EURO aber war er eine positive Erscheinung im Team Portugals, stand dreimal in der Startelf (kicker-Notenschnitt 3,33).

"Bis Dienstag soll alles erledigt sein"

Der Transfer steht unmittelbar vor dem Abschluss. Petit wurde am Freitag bei Benficas Test gegen die Blackburn Rovers bereits nicht mehr eingesetzt. "Bis Dienstag soll alles nach dem Wunsch Kölns und des Spielers erledigt sein", erklärt kicker-Korrespondent José Martins. Petit schon im Anflug auf Köln.

In ihm bekommt der Aufsteiger einen sehr zweikampfstarken und aggressiven Spieler, der als klassischer Sechser agiert. Petit ist defensiv sehr wirksam, fällt offensiv nicht wegen technischer Fertigkeiten, sondern seiner Schusskraft auf und ist ein gefährlicher Freistoßschütze. Der von Trainer Christoph Daum gewünschte Kopfballspieler ist er aber mit 1,72 Metern nicht. Ein Manko, das - wie Meier schon beim Bemühen um Assuncao erklärte - man bei einem Spieler solcher Klasse hinnehmen kann.

Matip ist nahe dran

Dieses Defizit hat Marvin Matip (22) nun nicht. Wie schon beim 3:3 gegen Lüttich präsentierte sich der Defensivallrounder gegen Bayern München (0:0) als einer von zwei Sechsern defensiv solide. Der ehemalige U-21-Nationalspieler ist nahe dran an der ersten Elf. "Ich fühle mich auf der Position immer wohler, spüre das Vertrauen des Trainers", erklärt Matip, der vergangene Saison meist als linker Verteidiger aushelfen musste.

Seine Zielsetzung ist ambitioniert. Matip spricht von einem "einstelligen Tabellenplatz. Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben". Über sich sagt er: "Ich versuche, in der Mannschaft zu bleiben." Beim ersten Ziel dürfte Petit ihm helfen, beim zweiten könnte er für Matip zum Hindernis werden, falls Daum, anders als gegen München, nicht auf zwei gelernte Defensivspieler vor der Abwehr setzt.

Stephan von Nocks