Bundesliga

Beckers neuer Kapitän heißt Franz

Karlsruhe: Mit Timm heute ins Trainingslager

Beckers neuer Kapitän heißt Franz

Kandidaten für die Kapitänsbinde: Christian Eichner (l.) und Maik Franz.

Machte das Rennen um die Kapitänsbinde: Maik Franz (re.), hier mit "Konkurrent" Christian Eichner. imago

"Kapitän einer Bundesligaelf zu sein ist eine tolle Sache. Es wäre aber auch kein Weltuntergang, wenn ich es nicht werden würde", hatte sich Franz im Vorfeld geäußert. Der Innenverteidiger hätte sich sich aber auch ohne Binde in der Pflicht gesehen: "Wichtig ist, auf dem Platz zu zeigen, wer Verantwortung übernimmt." Diesem Anspruch wird der 26-Jährige vollauf gerecht, seit er 2006 in den Wildpark kam. Die Rolle als Leistungs- und Verantwortungsträger erfüllt auch Christian Eichner mit Bravour. Der Außenverteidiger, der als KSC-Urgestein schon unter Becker bei den Amateuren das Amt des Kapitäns bekleidete, wechselte sich in den ersten Tests mit dem Abwehrkollegen als Spielführer ab. Die Handgreiflichkeit mit Torwart Jean-Francois Kornetzky haben Franz' Position im Rennen um die Kapitänsbinde also nicht verschlechtert: "Das war doch nicht mehr als eine Lappalie. Es war ein Zweikampf, bei dem Jeff eine Reaktion zeigte und ich ebenfalls. Bei uns ist eben Feuer drin. Das gehört einfach dazu."

Sein Trainer sieht es grundsätzlich genauso, dass Rangeleien schon mal dazugehören, sofern diese im Rahmen bleiben. "Das darf aber kein Dauerzustand werden." Becker stellte klar, dass derartige Auseinandersetzungen die Ausnahme bleiben müssen. Und bestimmte Franz als Nachfolger des nach Hannover gewechselten Mario Eggimann zum neuen Kapitän.

Im zweiten Jahr ist manches anders für einen Vorjahresaufsteiger. Das bekommt der KSC schon in der Vorbereitung zu spüren. "Es geht recht stotternd los", bemerkt Franz, ohne deshalb beunruhigt zu werden. Im Sommer 2007 war der KSC weitgehend vom Verletzungspech verschont geblieben. Jetzt ist mit Andreas Görlitz (Sprunggelenk-OP) der erste Langzeitausfall zu beklagen, müssen Godfried Aduobe (Adduktoren) und Michael Mutzel (Muskelfaserriss) unfreiwillige Pausen einlegen. Entwarnung gibt Christian Timm. Der Flügelflitzer, dem ein Überbein am linken Sprunggelenk operativ entfernt wurde und der deshalb erst mit Verspätung die Vorbereitung aufnahm, fehlte wegen einer Entzündung an einer Sehne im rechten Fuß die letzten drei Tage. "Es ist nichts mehr zu spüren." Timm ist froh, grünes Licht für die Teilnahme am Trainingslager geben zu können. Sein nächstes Ziel ist klar abgesteckt: "Beim Bundesligastart gegen Bochum will ich zur Stammelf zählen."

Uli Gerke