Bundesliga

McKenna droht die Ersatzbank

Köln: Neue Konkurrenz durch Millionen-Transfer Geromel

McKenna droht die Ersatzbank

Kevin McKenna (Köln)

Kölns letztjähriger Kapitän Kevin McKenna, hier Sieger im Luftduell mit Isaac Boakye (Mainz). dpa

Demnach ist auch die sportliche Aussagekraft eines Testspiels wie dem beim Drittligisten Wuppertal (1:1) nur eingeschränkt gegeben.

Die Defizite waren aber nicht nur in Sachen Laufbereitschaft offensichtlich. Auch damit zusammenhängend mangelte es ebenfalls an Spielkontrolle und Kompaktheit. Die wenigen "guten Ansätze", die Daum erkannte, will der Trainer viel öfter umgesetzt sehen. So wie die effektiven Vorstöße von Außenverteidiger Ümit Özat (31), der sich bislang - mit einigen Kilo weniger auf den Rippen - stark präsentiert und seinen Platz rechts in der Viererkette sicher haben dürfte. Der Türke ist damit seinem Pendant auf der linken Seite, Pierre Wome (29), körperlich ein großes Stück voraus. Nach einjähriger Spielpause ist der ablösefrei aus Bremen gekommene Kameruner noch weit von der nötigen Fitness entfernt, zeigte in der Rückwärtsbewegung Schwächen. Allerdings deutete Wome mit einigen guten Steil- und Diagonalpässen sein fußballerisches Potenzial an. Und ist von Daum fest eingeplant.

Das gilt nicht mehr für Kevin McKenna (28) in der Innenverteidigung. Dem Kanadier, der das Team in der Aufstiegssaison meist als Kapitän aufs Feld führte, droht die Ersatzbank. In Wuppertal bildete der Nationalspieler erstmals mit dem brasilianischen 2,5-Millionen-Einkauf Pedro Geromel (22) das Abwehrzentrum. Doch während Geromel trotz nicht fehlerfreien Spiels durch Handlungsschnelligkeit, Kopfballspiel und Antizipationsfähigkeit auffiel, ließ sich McKenna bei der Wuppertaler Führung düpieren. Beim Gegentreffer "sehen wir nicht gut aus. McKenna war der Vorletzte, den die Hunde beißen", analysierte Daum.

Dies könnte McKenna ("So ein Fehler darf mir nicht so oft passieren") in Zukunft dauerhaft widerfahren. Denn der erstmals nicht vor, sondern in der Viererkette agierende Geromel ("Er war zwei Klassen besser als im Mittelfeld", so Daum) dürfte gesetzt sein. "Ich werde mal McKenna und mal Mohamad mit ihm spielen lassen und einige Dinge ausprobieren", erklärt Kölns Trainer. Wobei Youssef Mohamad (28), der wegen einer Entzündung im Sprunggelenk fehlte, als der schnellere und beweglichere Akteur gegenüber McKenna im Vorteil sein dürfte. Schwere Zeiten für den Aufstiegskapitän.

Stephan von Nocks