Bundesliga

Husejinovic deutet seine Klasse an

Bremen: Trikotnummer wie Klasnic, Gesichtszüge wie Klose

Husejinovic deutet seine Klasse an

Bremens Neuzugang Said Husejinovic

Gut im Eins-gegen-Eins: Bremens Neuzugang Said Husejinovic (vo.). imago

Ein trockener Rechtsschuss ins Netz, dazu einige Aktionen, die sein schnelles, schnörkelloses Spiel, gute Ballbehandlung und den Blick für Situation und Laufweg andeuten - so präsentierte sich das Offensivtalent nach harten ersten Tagen in Bremen. "Tempo, Krafteinsatz und spielerische Qualität sind natürlich etwas höher als in Bosnien", räumt Husejinovic, der im März in der A-Nationalelf seiner Heimat debütierte, ein. "Man hat schon gesehen, welche Fähigkeiten er hat, zum Beispiel im Eins-gegen-eins", lobt sein neuer Trainer Thomas Schaaf und fügt hinzu: "Man sieht, er ist gewillt, hier Fuß zu fassen. Er macht schon viele Dinge richtig. Wenn die Abstimmung erst da ist, wird er noch zulegen können." Dass Werder sich im Angriff sicher noch auf dem Markt bedient (siehe auch Story oben), beeinflusst Husejinovic nicht. "Jetzt kommen die Trainingslager, da kann ich mich viel zeigen. Egal, ob noch ein Top-Stürmer kommt - ich bin erst 20, meine Zeit kommt. Ich werde alles geben."

Als Kapitän der U-21-Landesauswahl und Spieler von Sloboda Tuzla war er Werders Chefscout Hune Fazlic aufgefallen. Fazlic habe stets von seinem Landsmann geschwärmt, wenn er ihn gesehen hatte, erinnert sich Klaus Allofs. "Nun hoffen wir, dass er uns hier genauso viel Freude macht", sagt der Sportdirektor, "ohne übertriebene Erwartungen für die nächsten Monate."

Ohne Druck soll er sich bei Werder entwickeln. Die größte Bürde - neben der Sprachbarriere, denn Husejinovic spricht weder Deutsch noch Englisch - sind zwei Äußerlichkeiten. Da wäre zum einen die Trikotnummer17, geerbt von seinem Vorgänger Ivan Klasnic, der nun für vier Jahre beim FC Nantes unterschrieb. "Die Zahl ehrt mich und spornt mich an, Ivan ist ein großer Spieler. Ich wäre stolz, seinen Weg weiterzugehen." Und da wäre im Gesicht die mit etwas Fantasie erkennbare Ähnlichkeit mit Miroslav Klose. "Ich will nicht so aussehen, sondern so spielen wie Miro", meint Husejinovic dazu. "Zumindest", merkt mit einem Augenzwinkern der derzeit als Dolmetscher für den Neuen oft gefragte Kroate Jurica Vranjes an, "wie Miro vor zwei Jahren ..."

Michael Richter